- Verbände [+]
Ärztenetzwerk Hippokranet
Den Schritt in die Freiberuflichkeit bereut fast jeder zweite Arzt
Nur eine knappe Mehrheit der Niedergelassenen hat demnach den Schritt in die Freiberuflichkeit letztendlich nicht bereut. Während sich 54 Prozent der teilnehmenden Ärzte mit der Entscheidung zufrieden zeigen (615 Stimmen), verfluchen 521 Ärzte offenbar den Tag, an dem sie sich für eine eigene Praxis entschieden haben. Als Gründe für dafür werden in erster Linie überbordende Bürokratie in der ambulanten medizinischen Versorgung sowie zu geringes Honorar genannt. Mit etwas Abstand folgen schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder ein gesunkenes Ansehen des Arztberufes in der Bevölkerung.
Auf die Frage, ob sie jungen Menschen heutzutage noch zum Arztberuf raten würden, antworteten 29 Prozent der befragten Ärzte mit einem klaren Nein. Die meistgeklickte Antwort (32,5 Prozent) jedoch war: "Ja, ich würde zur Freiberuflichkeit in einer Praxis raten." Insgesamt 197 Ärzte (17 Prozent) würden statt der Arbeit in einer eigener Praxis eher die Arbeit in einer größeren Praxis-Kooperationsform als Angestellter oder in einem MVZ empfehlen. 12 Prozent raten hingegen zur Arbeit in Pharmaindustrie oder öffentlichem Gesundheitsdienst, 9,5 Prozent empfehlen dem Nachwuchs, in der Klinik zu bleiben.
An der Umfrage im Hippokranet nahmen vom 18. bis zum 24. März 747 niedergelassene Fachärzte sowie 389 Hausärzte teil.
Das Hippokranet hat mehr als 50.000 registrierte Mitglieder, dazu gehören niedergelassene und Klinik-Ärzte aller Fachrichtungen. Es finden sich in über 780 Spezialforen mehrere 100.000 Diskussionsbeiträge zu medizinischen, technischen und gesundheitspolitischen Themen. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat sich das Portal der von einem reinen Informationsdienst hin zur aktivsten deutschsprachigen Ärzte-Community entwickelt.