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Wer ist noch für die Pflegekammer?
Der niedersächsischen Landesregierung gehen die Befürworter der Kammer aus
Gemeinsam lehnen Wohlfahrtsverbände, private Träger, Gewerkschaften, Kommunen, Kranken- und Pflegekassen, Verbände der Pflegeberufe, Sozial- und Unternehmerverbände in Niedersachsen die Kammer klar ab und haben bereits tausende Unterschriften von Pflegenden vorgelegt. Selbst bei der offiziellen Befragung des Landes hatte sich nur eine Minderheit für die kostenpflichtige Zwangsmitgliedschaft in einer Pflegekammer ausgesprochen. „Wer die Pflege und ihre wirklichen Herausforderungen kennt, der weiß, dass eine Kammer keine Probleme löst, sondern eher neue schafft“, erklärt Neumann. Sogar die bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Gesundheitsexperten innerhalb der SPD habe einen entsprechenden Beschluss gegen die Kammern gefasst. „Deshalb gehen der Landesregierung inzwischen sichtbar die Kammerbefürworter aus.“
Selbstverständlich müsse die Pflege bei wichtigen Entscheidungen gehört werden und eine starke Stimme bekommen, Adressat einer solchen Forderung sei aber die Landesregierung, so der bpa-Landesvorsitzende: „Wer, wenn nicht die niedersächsische Sozialministerin, könnte dafür sorgen, dass die Pflege endlich ernst genommen wird? Wozu brauchen wir eine Kammer, die bei den wesentlichen Punkten wie der Vergütung oder der Personalausstattung nicht mitreden darf, aber von den Pflegenden auch noch selbst bezahlt werden soll?“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon fast 1.100 in Niedersachsen, die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.