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AOK-Bundesverband
Deutsche haben Lücken beim Gesundheitswissen
Für die Untersuchung befragte das Sozialwissenschaftliche Umfragezentrum der Universität Duisburg-Essen telefonisch 2.010 gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren im Zeitraum Dezember 2013 bis Januar 2014. Weitere Ergebnisse sind: Mehr als ein Viertel der Versicherten findet es schwierig, Informationen über Krankheitssymptome zu finden. Fast ein Drittel hat Schwierigkeiten, Medieninformationen zu verstehen. 37 Prozent der Befragten können nur schwer beurteilen, ob eine Zweitmeinung einzuholen ist oder nicht.
"Gut verständliche und verlässliche Informationen sind für viele Menschen das A und O, um die richtigen Entscheidungen für ihre Gesundheit zu fällen. Dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, Unterstützungsangebote zu finden, ist ein Alarmsignal. Die Informationen müssen verständlich, nutzerorientiert und qualitätsgesichert sein und vor allem müssen sie bei den Menschen auch ankommen", sagte Jürgen Graalmann, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes.
Die AOK bietet mit Navigatoren im Internet für die Arzt-, Klinik- und Pflegesuche bereits Entscheidungshilfen an, die stark nachgefragt werden. "Dies dokumentiert das hohe Vertrauen in unsere Informationsangebote", sagte Graalmann.
Um die Gesundheitskompetenz zu verbessern, sei jedoch ganz klar nicht nur das Gesundheitswesen gefordert, erklärte der AOK-Vorstand: "Insbesondere in der Bildung muss Gesundheit einen festen Platz bekommen: schon in der Kita, Vorschule, allen anderen Schulzweigen und in der Erwachsenenbildung sowie der außerschulischen Jugendarbeit. Mit unserem Programm JolinchenKids, das wir mit Beginn des Kita-Jahres 2014/15 aufs ganze Bundesgebiet ausweiten, zeigen wir bereits, was in Kitas alles möglich ist. Wir stehen der Politik gern auch für das geplante Präventionsgesetz als Ansprechpartner zur Seite", so Graalmann.
Unwissen verursacht Schäden
Ein Mangel an Wissen über Gesundheit kann zu gesundheitlichen und finanziellen Schäden führen, wie andere internationale Studien zeigen. Weniger kompetente Menschen verhalten sich risikoreicher, nehmen Angebote zur Prävention und Früherkennung zu wenig in Anspruch, sie verhalten sich weniger oft therapietreu und gefährden den Heilungserfolg, haben ein höheres frühzeitiges Sterberisiko und verursachen höhere Behandlungskosten. Nach Schätzungen belaufen sich die höheren Ausgaben für das Gesundheitssystem allein für Deutschland auf bis zu 15 Milliarden Euro.
Deutschland liegt zurück
Eine Studie in der Europäischen Union in den Jahren 2009 bis 2011 hatte etwas bessere Werte bei der Gesundheitskompetenz ergeben. Demnach haben im EU-Durchschnitt 47,6 Prozent unzureichende oder problematische Fähigkeiten, wogegen es in Deutschland 59,5 Prozent sind. Während das Thema in Deutschland noch kaum ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist, existieren international bereits zahlreiche Handlungshilfen und nationale Aktionspläne.
Den WIdOmonitor "Gesundheitskompetenz von gesetzlich Krankenversicherten" steht im Internet bereit unter: www.wido.de/wido_monitor_2_2014.html, die Themenseite mit weiteren Informationen unter: www.aok-bv.de/gesundheit/gesundheitskompetenz/index.html und Entscheidungshilfen und Gesundheitsnavigatoren sind zu finden unter: www.aok-gesundheitsnavi.de