Ausbildung und Einstellung von Azubis und Fachkräften aus dem Ausland: „Angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und dem gleichzeitig wachsenden Fachkräftemangel in Thüringen ist der Vorschlag von Ministerpräsident Bodo Ramelow, junge Griechen im Freistaat auszubilden, sinnvoll“, erklärt Margit Benkenstein, Vorsitzende der Landesgruppe Thüringen des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa).
Prinzipiell hält Margit Benkenstein, die selbst ein Pflegeheim und einen Pflegedienst im westthüringischen Gerstungen betreibt, die Ausbildung oder Einstellung ausländischer Fachkräfte für einen von mehreren richtigen Schritten. In Thüringen gibt es derzeit rund 80.000 pflegebedürftige Menschen. Durch die stark ansteigende Zahl werden laut einer Untersuchung der Universität Jena allein in Thüringen in den kommenden 15 Jahren rund 8.000 zusätzliche Pflegefachkräfte benötigt. Nur mit einem Mix aus Ausbildung, Umschulung und Einstellung ausländischer Fachkräfte kann die hohe Nachfrage nach gutem Personal gedeckt werden.
Wichtig sind bessere Rahmenbedingungen von Seiten der Politik und der Pflegekassen: „Ein erster Schritt ist der begonnene Bürokratieabbau in der Pflege. Wichtiger ist aber, dass wir die Gehaltslücke zu den westlichen Bundesländern schließen können“, so Benkenstein.
Nicht nur für ausländische Fachkräfte muss Thüringen attraktiver werden. So fordert der bpa Thüringen seit langem die Schulgeldfreiheit an allen Pflegeschulen. „Darüber hinaus kann Abwanderung vermieden werden, wenn die Kassen deutlich höhere Pflegevergütungen zahlen. Nur so können auch in Thüringen konkurrenzfähige Gehälter gezahlt werden“, greift Margit Benkenstein bekannte Vorschläge des bpa auf.
Der bpa Thüringen ist der mitgliederstärkste Verband im Bereich ambulante und stationäre Pflege im Freistaat.