Krankenhausapotheker fordern strenge Regeln für Vertriebswege
Die jüngsten Meldungen zu Arzneimitteldiebstählen und -Fälschungen in Italien aber auch in deutschen Logistikzentren zeigen, dass die Vertriebsstrukturen in Deutschland und in der EU dringend überprüft werden müssen. Die nicht mehr abschätzbare Gefahr für die Patienten muss den Gesetzgeber nun zu raschem Handeln veranlassen.
Dazu äußert sich Markus Müller, seit Mai Präsident der ADKA: "Mich wundert diese Entwicklung nicht wirklich! Seit deutlich mehr als einem Jahrzehnt prangern wir die Fehlentwicklung des "grauen" Arzneimittelmarkts an, die über undurchsichtige Kanäle Arzneimittel in der EU vagabundieren lässt und die zu einer erheblichen Schieflage in manchen Bereichen des Markts geführt hat. Dass jetzt kriminelle Kreise die Lukrativität dieses Bereichs für sich entdeckt haben, ist die logische Konsequenz. Die nicht mehr abschätzbare Gefahr für die Patienten muss den Gesetzgeber hier zu raschem Handeln veranlassen."
"Wir fordern den Gesetzgeber auf, nur noch die Vertriebswege vom Hersteller über den Großhandel an die Apotheke oder vom Hersteller direkt an die Apotheke zuzulassen. Dies muss auch in Europa durchgesetzt werden, um solche kriminellen Geschäfte unmöglich zu machen oder doch zumindest erheblich zu erschweren. Das muss uns die Sicherheit der Arzneimitteltherapie wert sein!" fordert Klaus Tönne, Geschäftsführer der ADKA.
Die ADKA vertritt die Interessen von rund 2.000 deutschen Krankenhausapothekern. Im Fokus der Verbandsarbeit steht, die größtmögliche Sicherheit der Arzneimittelversorgung aller Klinikpatienten zu gewährleisten. Weitergehende Informationen finden Sie unter http://www.adka.de
Pressemitteilung Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V.
Geschäftsführer Klaus Tönne, ADKA e.V., Alt Moabit 96, 10559 Berlin, Tel.: 030 / 130 122 302, eMail: gf@adka.de