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Österreichische Ärztekammer
ÖÄK-Wechselberger zu hohen Überlebensraten bei Krebs in Österreich
Dieser Erfolg der heimischen Spitzenmedizin sei beachtlich, erklärte der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Artur Wechselberger, am Samstag in einer Aussendung. Umso mehr müssten die heimischen Gesundheitspolitiker allerdings darauf achten, im Rahmen der Gesundheitsreform nicht an den falschen Stellen zu sparen.
Die im renommierten Fachjournal "The Lancet Oncology" publizierte Studie basiert auf Krebsdiagnosen von zehn Millionen Patienten zwischen 1999 und 2008 aus 29 europäischen Ländern. "Spitzenmedizin hat ihren Preis, das muss allen Verantwortlichen klar sein. Wenn wir insbesondere in der Krebstherapie auch weiterhin im internationalen Spitzenfeld bleiben wollen, muss man auch im Rahmen der Gesundheitsreform entsprechende Ressourcen bereitstellen", so Wechselberger, der in diesem Zusammenhang auf die jüngste Diskussion um den Mangel an Bestrahlungsgeräten in Ostösterreich verwies.
Beachtlich und erfreulich sei auch die hohe Überlebensrate krebskranker Kinder in Österreich. Aber auch hier gelte es, erzielte Erfolge nicht aufs Spiel zu setzen, sagte der Ärztekammer-Präsident, und machte neuerlich auf den eklatanten Mangel an Kinderrehabilitationsplätzen aufmerksam.
Darüber hinaus zeige die "Lancet"-Studie auch sehr deutlich, dass in Großbritannien Krebspatientinnen und -patienten durchwegs schlechte Überlebenschancen haben. So weisen z.B. nur 8,8 Prozent der britischen Lungenkrebspatienten eine mehr als fünfjährige Überlebensphase auf, in Österreich sind es knapp doppelt so viele. "Das ist nur eines von vielen Beispielen und sollte manchen heimischen Gesundheitsökonomen zu denken geben, die mit Vorliebe immer wieder das britische Gesundheitssystem als Muster an Effizienz darstellen", so Wechselberger abschließend.