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Deutsche Krebshilfe
Vorreiterrolle in der Krebsbekämpfung
Mit einem Festakt am Gründungsort erinnerte die Deutsche Krebshilfe gemeinsam mit Zeitzeugen, Weggefährten und engagierten Mitstreitern an das Lebenswerk von Mildred Scheel. "Die Deutsche Krebshilfe hat im Kampf gegen Krebs eine Vorreiterrolle", so Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit, anlässlich des Jubiläums. Er dankte der Organisation für ihr herausragendes Engagement: "Wir stünden heute in der Krebsbekämpfung ohne sie bei Weitem nicht so gut da."
Als Mildred Scheel im Jahr 1974 die Deutsche Krebshilfe gründete, war Krebs noch ein Tabuthema. Großes persönliches Leid und sehr begrenzte Behandlungsmethoden – so erlebte die damalige Frau des Bundespräsidenten die Situation von Krebspatienten. Krebskranke Menschen brauchen Hilfe und Hoffnung – dies war ihr Kerngedanke und Motivation für ihren beharrlichen Einsatz. "Ihr Wirken war und ist für uns alle ein großes Vorbild", so Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe, in seiner Begrüßungsrede. "Mildred Scheel war eine Frau, die ihre Kraft und Energie freigebig für andere einsetzte – für Menschen, die Zuwendung ebenso brauchten wie eine nachhaltige Vertretung ihrer Interessen."
Dr. Helmut Geiger, Gründungsmitglied und Ehrenpräsident der Deutschen Krebshilfe, betonte Mildred Scheels außergewöhnlichen Kampfeswillen und erinnert sich: "Schon in der ersten Sitzung strahlte sie Mut und Optimismus aus und man spürte ihre große Energie." Damit habe sie von Anfang an wichtige Medien für die Sache gewinnen und für ein breites Echo in der Öffentlichkeit sorgen können.
"Ich danke der Deutschen Krebshilfe für ihr vielfältiges Engagement mit großer Anerkennung", so Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, in seinem Festgrußwort. "Sie braucht unser aller Unterstützung, damit ihre Arbeit im Dienste der Menschheit weiterhin von Bonn aus eine gedeihliche Entwicklung nehmen kann."
Nach dem Motto "Helfen. Forschen. Informieren." förderte die Deutsche Krebshilfe von 1974 bis heute über 3.700 Projekte mit dem Ziel, die medizinische und psychosoziale Versorgung krebskranker Menschen stetig zu verbessern. Von Dr. Mildred Scheel als Bürgerbewegung gegründet, finanzierte die Deutsche Krebshilfe ihre gesamten Aktivitäten von Anfang an ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung.
In den ersten beiden Jahren nach Gründung lag das Spendenaufkommen bei fast fünf Millionen Euro. Bis heute ist das Vertrauen der Menschen in die Organisation ungebrochen. Das zeigt sich auch an der aktuell erfolgreichen Spendenbilanz: Im Jahr 2013 konnte die Deutsche Krebshilfe rund 92,1 Millionen Euro an Einnahmen verzeichnen. Davon stammten 2013 allein 45,3 Millionen Euro aus Erbschaften und Vermächtnissen. "Dies zeigt uns, wie wichtig die Arbeit der Deutschen Krebshilfe für viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land ist: Sie wollen mit ihren Lebensersparnissen den Kampf gegen die Krebskrankheiten voranbringen und anderen Menschen helfen", so Dr. Geiger.
"Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsmedizin und -forschung stehen wir nach wie vor vor großen Herausforderungen, die sich nicht zuletzt durch den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft ergeben", konstatierte Pleitgen. Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Krebs. Experten rechnen damit, dass bis zum Jahr 2050 jährlich fast 600.000 Krebsneuerkrankungen auftreten, wenn sich der Anstieg des hochbetagten Bevölkerungsanteils in der bisherigen Weise fortsetzt.
"Die Deutsche Krebshilfe wird diesen Herausforderungen begegnen und mit ihren zahlreichen Projekten, Initiativen sowie gesundheitspolitischen Aktivitäten dazu beitragen, dass alle Krebspatienten in Deutschland Zugang zu Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens erhalten", so Pleitgen mit Blick auf die Zukunft.