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Deutsche Schmerzgesellschaft
Selbstmanagement bei Menschen mit Schmerzen stärken
Es sei Aufgabe der Pflegefachleute, durch Beratung das Selbstmanagement von Menschen mit Schmerzen zu stärken. So hat die Fachgruppe erst kürzlich den Leitfaden für den Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern aktualisiert.
Unter Schmerzen leiden Millionen von Menschen: Ob nach einer Operation, im Zuge einer Krebserkrankung, bei einem Bandscheibenvorfall, einer Arthrose oder einer chronischen Schmerzerkrankung – Schmerzen können zum täglichen Begleiter werden und die Lebensqualität sehr stark einschränken. „Nur Patientinnen und Patienten, die gut informiert und beraten sind, wissen, wie sie mit ihren Schmerzen umgehen können“, sagt Sascha Bülow vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) e. V. Gutes Selbstmanagement kann Menschen mit Schmerzen Linderung verschaffen und das Gefühl der Machtlosigkeit verringern. „Pflegerische Schmerzexpert:innen beraten, begleiten und leiten die Betroffenen und auch ihre Angehörigen an und entwickeln gemeinsam mit ihnen Lösungen und Möglichkeiten, den Alltag gut zu bewältigen.“
Zu einer guten Beratung gehört zum einen das umfassende Wissen zu schmerzlindernden Medikamenten wie Analgetika, deren Wirkweise, Nebenwirkungen und Anwendungsbedingungen. Die Fachgruppe Pflegeexpert:innen Schmerz im DBfK hat kürzlich den bestehenden Leitfaden zum Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern aktualisiert. Dieser ergänzt die Informationen der Beipackzettel um praxisnahe Tipps. Er richtet sich an Schmerzpatient:innen selbst, aber auch an diejenigen, die sie pflegen und versorgen. „Opioidhaltige Schmerzpflaster sind in der Schmerztherapie weit verbreitet und wegen ihrer recht einfachen Anwendbarkeit etabliert und akzeptiert“, erklärt Bülow. Dennoch müssten die Betroffenen vor allem in Bezug auf die richtige Anwendung und Entsorgung gut aufgeklärt sein. „Insbesondere, wenn die Betroffenen selbst nicht oder nur eingeschränkt kommunizieren und sich versorgen können, müssen die An- und Zugehörigen angeleitet werden“, sagt Bülow. Sie lernen, Verhaltensänderungen des Erkrankten einzuschätzen, Analgetika zu verabreichen und Sicherheit im Umgang mit dem Menschen mit Schmerzen zu erlangen. Basis dafür ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit und Begleitung durch pflegerische Schmerzexpert:innen.
Neben einer selbständigen adäquaten Medikamenteneinnahme können die Patientinnen und Patienten auch darin geschult werden, wie sie mit Situationen, in denen Schmerzen auftreten können, bestmöglich umgehen. So können zum Beispiel Menschen mit Rückenschmerzen unter Anleitung lernen, wie sie sich im Alltag rückenschonend bewegen und welche Schlafpositionen sie wählen sollten. „Wir schulen Betroffene im Umgang mit Übungen, die den Schmerzen entgegenwirken“, erklärt Bülow. Die Betroffenen beim Entwickeln von Bewältigungsstrategien für diese Situationen zu unterstützen und zu beraten, sei eine Kernkompetenz von pflegerischen Schmerzexpert:innen. Eine qualifizierte Beratung ermögliche auch, dass aus akuten Schmerzen keine chronischen werden.
Zum elften Mal findet am Dienstag, den 7. Juni 2022, der bundesweite „Aktionstag gegen den Schmerz“ statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Handeln, bevor Schmerzen chronisch werden“. Mit Aktionen, Infotagen und Vorträgen wollen die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und ihre Partnerorganisationen auf Versorgungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Schmerzerkrankungen aufmerksam machen. Mehr Informationen gibt es unter http://www.aktionstag-gegen-den-schmerz.de