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Entbürokratisierung der Pflege
Von Fachkraft zu Fachkraft: Multiplikatoren geben Erfahrungen weiter
Für die Ausgestaltung des neuen Dokumentationssystems hat der bpa ausgewählte Fachkräfte aus den Mitgliedsunternehmen als Multiplikatoren schulen lassen, die ihr neu erlerntes Wissen wiederum weitergeben und den Pflegeunternehmen im Freistaat zeigen, wie sich nicht nur der tägliche Dokumentationsaufwand deutlich verringert, sondern auch die qualifizierte Einschätzung der Pflegenden wieder mehr in den Mittelpunkt rückt. Frank Zwinscher, Geschäftsführer der Z & L „Zusammen Leben“ GmbH aus Königshain-Wiederau, ist einer von ihnen und wendet die neuen Regelungen bereits erfolgreich in seiner Unternehmensgruppe an.
Als Multiplikator stand Zwinscher bereits Pflegefachkräften aus jeweils 15 ambulanten und stationären Einrichtungen bei der Einführung der entbürokratisierten Pflegedokumentation beratend zur Seite - „um das Strukturmodell wirkungsvoll umzusetzen“, wie er seine Motivation beschreibt. „Die meisten freuen sich darüber, dass das ständige Abhaken von Listen und Risikoerfassungen bald der Vergangenheit angehört“. Einen Vorteil und eine wesentliche Erleichterung sieht er darin, dass in der neuen Dokumentation wieder mehr Individualität für den Pflegebedürftigen zugelassen wird und die Fachkompetenz der Pflegekraft gefragt ist.
Nachdem die ersten fünf Schulungen in Leipzig, Dresden und Chemnitz sofort ausgebucht waren und bis Juli insgesamt 62 sächsische Einrichtungen hieran teilgenommen haben, werden für das zweite Halbjahr 2015 neun weitere Schulungen angeboten.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon über 500 in Sachsen, die größte Interes-senvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tra-gen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.