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Weltkrebstag: Vorsorge und Personal entscheidend
Fast 35 Prozent der Menschen in Österreich, also jede/r Dritte, erkranken im Laufe des Lebens an Krebs. „Die Diagnose Krebs ist für viele Menschen immer noch ein Schock“, weiß Josef Zellhofer, Vorsitzender der ÖGB/ARGE-Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe (ÖGB/ARGE-FGV), „doch mit der rechtzeitigen Erkennung und der ausgezeichneten Behandlung, die wir in Österreich haben, ist es in den meisten Fällen längst kein Todesururteil mehr.“ Im Gegenteil. Bahnbrechende Erkenntnisse haben die Lebenserwartung von KrebspatientInnen in den letzten Jahrzenten sehr stark ansteigen lassen und viele Krebsarten sind zu chronischen Krankheiten und damit gut therapiebar geworden.
Ohne Personal nützen die besten Therapien nichts
„Das bedeutet aber auch einen erhöhten Betreuungs- und Pflegebedarf und fordert besonders die KollegInnen in der Pflege“, so Zellhofer. „Um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, braucht es dringend eine Personalaufstockung! Seit fast zwei Jahren reden wir nur mehr über Corona und die damit verbundenen Herausforderungen. Doch die Pflege war schon vor der Pandemie am Limit und viele KollegInnen denken bereits laut darüber nach, sich beruflich neu zu orientieren. Von all der Wertschätzung und dem Applaus am Beginn der ersten Welle ist nichts mehr übrig. Viele KollegInnen sind enttäuscht und fühlen sich von der Politik allein gelassen. Mein Apell lautet, dass es dringend grundlegende Verbesserungen im Pflegebereich geben muss, ansonsten sehe ich eine nie dagewesenen Kündigungswelle auf uns zurollen. Da nützen uns auch die besten Krebs-Therapien und Medikamente nichts, wenn keine Pflegekräfte mehr da sind, um sie zu verabreichen“, schildert Zellhofer abschließend.