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Österreichische Krebshilfe
WHO-Tag zur Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs
Eierstockkrebs, Gebärmutterkörperkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Schamlippen- und Scheidenkrebs, Sarkome der Gebärmutter, Keimzelltumor und Keimstrangtumor des Eierstockes und Tumoren des Mutterkuchens werden als „Unterleibskrebs“ bezeichnet und gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Vorsorge (z. B. durch die HPV-Impfung) und Früherkennung spielen bei den meisten gynäkologischen Krebsarten eine wichtige Rolle, ebenso das Bewusstsein für Risikofaktoren (erbliche Vorbelastung, Lebensstilfaktoren etc.).
Die Einführung der HPV-Impfung stellte in der Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs einen Meilenstein dar. Durch die HPV-Impfung kann das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, drastisch reduziert werden. Eine in dem renommierten Lancet Magazin veröffentlichte englische Studie (November 2021) weist eine Schutzrate von 87 Prozent gegen die zwei gefährlichsten Varianten der HP-Viren (HPV 16 und HPV 18) nach. Zusätzlich werden durch die HPV-Impfung Krebs von Scheide und Vulva weitgehend verhindert sowie Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen, welche einen gynäkologischen Eingriff notwendig machen (in Österreich rund 6.000 solcher Eingriffe jährlich) und die Fruchtbarkeit gefährden können.
Das Wiener Riesenrad leuchtet am 17.11.2021 in „Petrol“
Im August 2020 verabschiedete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Resolution, in der die Beseitigung von Gebärmutterhalskrebs gefordert und eine Strategie zur Umsetzung verabschiedet wurde. 194 Länder haben sich den Zielen für 2030 angeschlossen, allem voran dem Ziel einer HPV-Durchimpfungsrate von 90 %.
Am 17. November, nach dem Ende der 73. Versammlung der WHO, werden Gebäude und Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt in der Farbe Petrol/Blaugrün beleuchtet, der Farbe des Bewusstseins für Gebärmutterhalskrebs, um auf die Wichtigkeit der HPV-Impfung hinzuweisen und auf die notwendige Erhöhung der Durchimpfungsrate. Auf Initiative des AGO-Präsidenten OA Dr. Christian Schauer wird in Österreich das Wiener Riesenrad am 17.11.2021 ab 17.30 Uhr in »Petrol« erstrahlen. „Bis 2030 wird weltweit ein weiterer Anstieg auf 700.000 Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen erwartet und 400.000 Frauen, die aufgrund der Erkrankung ihr Leben verlieren,“ so AGO-Präsident OA Dr. Christian Schauer. „Um Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren braucht es – wie von der WHO vorgegeben – Strategien, um dem entgegen zu wirken. Dazu gehört, dass die HPV-Durchimpfungsrate in allen Ländern auf 90 % gesteigert werden muss, so wie es z. B. in Australien und sogar in Botswana gelungen ist. Österreich muss das auch schaffen. Die Beleuchtung des Wiener Riesenrades soll Aufmerksamkeit erregen und viele junge Menschen beider Geschlechter ermutigen, sich impfen zu lassen,“ so Schauer.
HPV-Impfung ab 1.1.2022 bis zum 18. Lebensjahr zum vergünstigten Selbstkostenpreis
Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr empfohlen und im Rahmen des Kinder-Impfprogrammes für Mädchen und Buben im Alter vom vollendeten 9. Bis zum vollendeten 12. Lebensjahr kostenfrei angeboten. Das sogenannte „catch-up-Programm“ für Kinder vom vollendeten 12. Lebensjahr bis zum vollendeten 15. Lebensjahr wird mit 1.1.2022 österreichweit bis zum vollendeten 18. Lebensjahr verlängert, in einigen Bundesländern wird es bereits jetzt umgesetzt „Wir begrüßen diese Maßnahme – deren Einführung wir gemeinsam mit der AGO eingemahnt hatten – sehr,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Allerdings braucht es auch eine verstärkte Bewerbung der HPV-Impfung, um Mütter, Väter und Jugendliche wiederholt und zielgruppengerecht zu informieren. Ich wende mich heute auch direkt an Österreichs Medienvertreter:innen und bitte um Unterstützung dieses wichtigen Anliegens. Wir haben mit der HPV-Impfung eine wirksame und sichere Möglichkeit, um viele Krebsarten zu verhindern bzw. das Entstehungsrisiko zu reduzieren. Leider sind wir Lichtjahre davon entfernt, eine Durchimpfungsrate von 90 % zur Erzielung einer Herdenimmunität zu erreichen,“ so Sevelda.
Broschüre „HPV-Impfung“
Die Broschüre „HPV-Impfung“ ist bei der Krebshilfe kostenfrei erhältlich und steht auch zum Download unter www.krebshilfe.net zur Verfügung, ebenso eine Übersichtstabelle über Impfstellen in jedem Bundesland.