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Prostatakrebs
UK: Prostatakrebs-Todesraten um ein Fünftel in den letzten 20 Jahren gefallen
Der positive Abwärtstrend ist vor allem das Ergebnis neuer Therapieansätze zur Behandlung von Prostatakrebs, wie z.B. die frühere und umfassendere Nutzung der Hormontherapie, der Radikal-OP und der Strahlentherapie, ebenso wie die frühere Diagnose einiger Krebsarten durch die Nutzung von PSA-Tests.
Aber, auch wenn dieser Abwärtstrend eine gute Nachricht ist, sind weitere Anstrengungen nötig, um die Zahl der Männer, die an Prostatakrebs sterben, auch zukünftig noch weiter zu reduzieren.
Professor Malcolm Mason, der Prostatakrebs-Experte von Cancer Research UK von der Universität Cardiff, sagte: „Der neue Report zeigt, das wir bei der Verbesserung der Behandlung von Prostatakrebs in den letzten Jahren schon weit voran gekommen sind. Dabei waren die Verbesserungen in der Behandlung des Prostatakrebses der Schlüssel für die Reduzierung der Todesfälle. Trotzdem gibt es noch sehr viel mehr zu tun.“
“Wir wissen so immer noch nicht“, so Mason weiter, „warum bestimmte Formen von Prostatakrebs - die Ringelnattern - sich als harmlos heraus stellen, während andere - die Giftschlangen - sehr aggressiv und widerstandsfähig gegenüber der Behandlung sind. Die Entwicklung eines Tests, der bei den Tumoren der Prostatakrebspatienten zwischen den Ringelnattern und den Giftschlangen differenzieren könnte, würde den Ärzten helfen zu verstehen, welche Patienten am gefährdetsten sind. Im letzten Jahr hat Cancer Research UK 18 Millionen Pfund für Forschung im Bereich Prostatakrebs ausgegeben. Dies wird uns - wie wir hoffen – unserem Ziel einen Schritt näher bringen, diese schreckliche Krankheit zu besiegen.“
Jedes Jahr wird bei ca. 41.000 Männern in UK Prostatakrebs diagnostiziert.
Martin Ledwick, Cancer Research UK, merkt an: “Die Symptome eines Prostatakrebses sind denen einer Anzahl harmloser Erkrankungen ähnlich. Es ist aber wichtig und notwendig, diese wahrzunehmen und alles Unübliche mit seinem Arzt abzuklären. Dinge wie Harndrang und häufiges Wasserlassen oder Schwierigkeiten bei der Blasenentleerung sollten vom Arzt überprüft werden, insbesondere, wenn dies die Männer mehrere Male pro Nacht aufstehen lässt.
“Es ist ebenfalls hilfreich, sich daran zu erinnern, dass Prostatakrebs bei Männern über 60 üblicher ist, ebenso bei Menschen mit einem Verwandten, der ebenfalls an erkrankt ist und Männern mit afrikanisch-karibischer Abstammung. Falls Sie in England wohnen und sich Sorgen bezüglich einer Prostatakrebs-Erkrankung machen oder irgendeine Frage bezüglich dieser oder einer anderen Krebserkrankung haben, können Sie die kostenlose Hotline 0808 800 4040 kontaktieren.“
Professor Peter Johnson, Cancer Research UK’s Chef-Klinikarzt, ergänzte: "Wir haben heute mehr Prostatakrebs-Tests und mehr Forschungsprogramme als jemals zuvor. Wir arbeiten ebenfalls hart daran, die genetischen Veränderungen bei Prostatakrebs zu entschlüsseln, was uns viel versprechende Ansätze für die Zukunft bereit hält. Aber wir können immer noch mehr tun. So brauchen wir einen besseren Screening-Test, bessere Diagnostik und bessere Behandlungen und Forschung ist die Antwort auf diese Herausforderung.“
(1) Statistik von Cancer Research UK
(2) Die hier beschriebenen Raten vergleichen die ca. 9.500 Todesfälle pro Jahr in den frühen 90er Jahren, mit den ca. 10.800 Todesfällen heute. Die Anzahl der Todesfälle ist absolut gestiegen, trotz des Sinkens der Rate. Ursache hierfür ist, dass sowohl die Bevölkerungszahl, als auch die Lebenserwartung gestiegen sind, so dass es mehr Männer in den älteren Altersgruppen gibt, in denen das Auftreten von Prostatakrebs weiter verbreitet ist (dreiviertel der Prostatakrebsfälle werden bei Männern 65+ diagnostiziert). Im Verhältnis sind die Raten, die zeigen, welcher Anteil der UK-Bevölkerung jedes Jahr an Prostatakrebs stirbt, jedoch gefallen.