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Natalie Jäger
Helmholtz Doktorandenpreis vergeben
Gemeinsam mit Kollegen eines internationalen Kooperationsprojekts stieß Natalie Jäger bei Krebspatientinnen auf eine noch nie beobachtete Häufung von Mutationen im weiblichen Geschlechtschromosom, dem X-Chromosom. Hier zählten die Forscher bei vielen Krebsarten doppelt, in manchen Fällen sogar viermal so viele Mutationen wie in den übrigen Chromosomen. Diese hohe Mutationsrate betraf jedoch nicht beide X-Chromosomen gleichermaßen: Alle Zellen des weiblichen Körpers sind mit jeweils zwei dieser Geschlechts-Chromosomen ausgestattet. Von der Embryonalentwicklung an wird in jeder Zelle eines der beiden inaktiviert. Die erhöhte Mutationsrate fand sich ausschließlich in der inaktivierten Kopie.
Die in der Zeitschrift Cell veröffentlichten Ergebnisse helfen zu verstehen, wie es in geschädigten Zellen zur Anhäufung von Mutationen kommt, die schließlich zu Krebs führen können.
Natalie Jäger, die für ihre Doktorarbeit in der Abteilung Theoretische Bioinformatik unter der Leitung von Roland Eils geforscht hat, erhält für ihre hervorragenden Leistungen den Helmholtz Doktorandenpreis im Forschungsbereich Gesundheit. Mit dieser Auszeichnung will die Helmholtz-Gemeinschaft talentierte junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler frühzeitig unterstützen und langfristig für die Forschung gewinnen. Der Helmholtz Doktorandenpreis soll einerseits als eine Auszeichnung der bisherigen Leistung dienen, und auf der anderen Seite einen Anreiz für eine Karriere in der Wissenschaft bieten. Seit Februar forscht Natalie Jäger als Postdoktorandin an der Stanford University in den USA.
Die Helmholtz-Gemeinschaft verleiht jährlich in jedem ihrer sechs Forschungsbereiche einen Preis in Höhe von 5000 Euro. Bei der Helmholtz-Jahrestagung am 18. September überreichten Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Jürgen Mlynek, der Präsidenten der Helmholtz Gemeinschaft, die Auszeichnungen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.