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Hautkrebs
Bluttest deckt Hautkrebs-Streuung auf
Forscher aus Dundee untersuchten DNA, die von Tumorzellen in den Blutstrom abgegeben wurden, und schauten auf ein einzelnes Gen mit Namen TFP12.
Das Gen hilft üblicherweise dabei, das unkontrollierte Wachstum von gesunden Hautzellen zu stoppen, was potentiell zu Hautkrebs führen könnte. Die Forscher fanden heraus, dass es bei Melanom-Patienten ein chemisches „Etikett“ oder auch „Tag“ erwirbt, bekannt als DNA-Methylierung, welche dieses Gen abstellt.
Sie fanden ebenfalls heraus, dass der Level der „Abschaltung“ damit korreliert, ob der Krebs in andere Körperteile gestreut hat oder nicht. Tumoren in einem frühen Stadium wiesen relativ geringe Level an DNA-Methylierung auf, während fortgeschrittene Stadien viel höhere Level aufwiesen, was darauf schließen lässt, dass das Gen weitaus stärker stillgelegt wurde.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Messung der Level an methylierter TFP12 in der DNA im Blut ein hilfreicher Test sein könnte, um Ärzte darüber zu informieren, ob das Melanom des Patienten bereits gestreut hat und zusätzliche Behandlung notwendig ist.
Dr. Tim Crook, Studienautor und Facharzt für Onkologie an der Universität von Dundee, sagte hierzu: “Wenn das Melanom zu streuen beginnt, ist es weitaus schwieriger zu behandeln. Es ist aktuell aber immer noch eine Herausforderung zu entscheiden, ob es schon begonnen hat zu streuen oder noch nicht.“
„Durch die Nutzung eines Bluttests haben wir sowohl die Basis für einen einfachen und präzisen Weg um zu entdecken, wie weit fortgeschrittene die Krebserkrankung ist“, so Crook weiter, „als auch ein frühes Warnzeichen dafür, ob er schon gestartet hat zu streuen oder nicht. Dies würde Ärzten und Patienten wichtige Informationen sehr viel früher geben, als das heute möglich ist. Es gibt darüber hinaus zunehmend Belege dafür, das die neuen Behandlungen bei der Anwendung in frühen Stadien effektiver sind. Wenn wir nun Patienten identifizieren könnten, deren Krebs gerade erst begonnen hat zu streuen, so würde dies die Chancen, diese Krankheit zu besiegen, signifikant verbessern.“
Die Studie wurde unterstützt von Barts and the London Charity, The Brain Tumour Research Charity (BTRC), The Leng Foundation, The Medical Research Council und der Tayside Tissue Bank.
Dasselbe Forscherteam hat auch einen anderen potentiellen Biomarker identifiziert: NT5E. Dieses Gen scheint methyliert und abgestellt zu werden, wenn das Melanom sich gerade entwickelt. Aber wenn NT5E erneut nicht methyliert wird, wird das Gen reaktiviert und hilft der Erkrankung sich noch aggressiver zu verbreiten.
Die Forscher schlagen vor, dass NT5E als mögliches Ziel für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze gegen das Melanom genutzt wird, insbesondere für aggressiven Krebs, der ins Gehirn, die Lungen und andere Organe gestreut hat.
Professor Charlotte Proby, Dermatologin der Cancer Research UK an der Universität von Dundee, unterstrich: “Die Nutzung von Bluttests zur Bewertung der Landschaft unserer DNA ist ein einfacher Weg um mehr zu lernen über das was unter unserer Haut vor sich geht. Das An- und Ausstellen bestimmter Gene scheint zu beeinflussen, wann, wo und warum das Melanom streut. Unser Ziel ist es, ein Panel ähnlicher Biomarker zu entwickeln, das uns dabei hilft treffsicher jene Patienten heraus zu finden, die eine zusätzliche Behandlung benötigen, um ihr Melanom zu bekämpfen.“
Dr. Harpal Kumar, der Geschäftsführer von Cancer Research UK und Vorsitzende des NCRI, ergänzte: "Dank der Forschung überleben 8 von 10 Patienten heute ihre Melanom-Erkrankung für mindestens 10 Jahre. Aber es gibt hier noch viel mehr zu tun, um die Situation weiter zu verbessern, insbesondere für die Patienten, deren Krebs in andere Organe gestreut hat. Diese Arbeit könnte zu einer schnelleren Diagnose und potentiellen neuen Behandlungsansätzen führen, die den Ärzten und Patienten eine noch bessere Chance bieten, die Krankheit zu besiegen.“