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Universitätsklinikum Leipzig
Studie zu Ergebnissen des DaVinci-Robotereinsatzes bei Prostata-Operationen gestartet
„Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes, mit steigenden Erkrankungszahlen“, erklärt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Klinik für Urologie. „Auch wenn wir heute weniger schnell als früher zum Skalpell greifen, so ist oftmals eine Operation unumgänglich, um den Krebs aufzuhalten.“ Mit welchem OP-Verfahren dann die für den Patienten jeweils besten Ergebnisse erzielt werden können, soll die jetzt am UKL gestartete Studie herausfinden.
Untersucht werden dazu 780 Patienten an vier Zentren in Deutschland über insgesamt fünf Jahre. Neben dem Uniklinikum Leipzig als Initiator und Leiter der Studie beteiligen sich auch die renommierten Unikliniken Düsseldorf und Heidelberg sowie das Klinikum Dortmund an der ersten umfassenden Untersuchung zu den Behandlungsergebnissen der neuartigen DaVinci-Operationstechnik. Verglichen werden dabei die Ergebnisse von Prostatakrebs-Operationen, bei denen der OP-Roboter zum Einsatz kam, mit den Ergebnissen nach herkömmlichen laparoskopischen Prostataoperationen. Die Studie wird mit knapp einer Million Euro durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
„Das ist die erste umfassende randomisierte Studie zum Einsatz des DaVinci-Roboters in der Prostatachirurgie“, erklärt Dr. Sigrun Holze, Projektleiterin am UKL. Untersucht wird dazu der Effekt der zwei Operationsverfahren auf wichtige Funktionen wie Kontinenz und Potenz, aber auch auf Lebensqualität und Zufriedenheit der Patienten. Ein weiterer wichtiger Punkt der umfangreichen Untersuchung ist das onkologische Ergebnis, also die Frage, wie erfolgreich der Krebs durch den Eingriff bekämpft werden konnte.
Der DaVinci Roboter bietet gleichermaßen für Operateur und Patient viele Vorteile. Dies lässt sich durch die Erfahrungen zahlreicher Expertengruppen weltweit belegen. Dennoch fehlen bisher sogenannte prospektiv randomisierte Studien, die die DaVinci Methode mit der konventionellen „Schlüssellochmethode“ unter höchstem wissenschaftlichem Standard vergleichen.
„Wir wollen detailliert untersuchen, welche Vorteile der Einsatz des OP-Roboters unseren Patienten bringt“, beschreibt der DaVinci-Experte Prof. Stolzenburg die Ausgangssituation. „Da dies ein neueres Verfahren ist, gibt es bisher kaum Untersuchungen zu den Langzeiteffekten“, ergänzt Dr. Holze. „Das soll unsere Studie nun ändern.“ Dazu werden die Patienten bis zu 36 Monate nach der Operation regelmäßig untersucht, um Effekte und Wirksamkeit des Eingriffs überprüfen zu können. Entsprechend rechnen die Mediziner mit ersten Ergebnissen in etwa drei Jahren.
Weitere Informationen
Prof. Dr. med. Jens-Uwe Stolzenburg
Direktor Klinik und Poliklinik für Urologie
Telefon: (0341) 97 17 600
E-Mail: jens-uwe.stolzenburg@uniklinik-leipzig.de
Web: www.urosite-leipzig.de
Universitätsklinikum Leipzig
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitältester deutscher Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 350.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden.