- KAM [+]
Social-Media-Thementage
Nach dem Krebs: Zurück ins Leben finden
"Viele Betroffene denken nach einer Krebserkrankung über Dinge im Leben anders, setzen andere Prioritäten", sagt Professorin Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf, Leiterin der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Zeichen von Stärke, wenn man sich Hilfe sucht
Dabei kann es durchaus positive Veränderungen geben. "Manche Betroffene orientieren sich beruflich beispielsweise um, machen etwas, das sie mehr erfüllt als ihr früherer Job",sagt Psychoonkologin Mehnert-Theuerkauf. Gelingt das Ankommen im eigenen Leben jedoch nicht mehr, sollte man sich professionelle Hilfe holen. Alarmzeichen sind laut Mehnert-Theuerkauf starke Angstsymptome wie Herzrasen, Angstattacken, Schwitzen, Zittern oder depressive Verstimmung. Wenn man nicht mehr schlafen kann, ständig innere Unruhe, negative und traurige Gedanken hat, wenn man sich total abkapselt, eine Leere in sich fühlt. "Ich sehe es als ein Zeichen von Kompetenz, wenn sie die Betroffenen eingestehen: Ich muss das nicht alleine schaffen", betont Professorin Mehnert-Theuerkauf.
Auch selbst kann man die Situation verbessern. Mehnert-Theuerkauf empfiehlt, Routinen beizubehalten. Also: Morgens aufstehen, frühstücken, täglich einen Spaziergang machen. Sport hilft vielen. Oder zu einer Selbsthilfegruppe gehen. Meistens findet man dort zumindest eine Person, mit der man sich gut versteht und austauschen kann.
Social-Media-Thementage #LebenNachKrebs
Zum Thema Krebs informiert die "Apotheken Umschau" an den Social-Media-Thementagen #LebenNachKrebs vom 7. bis 9. März 2022. Umfassende Beratung vor allem bei psychosozialen Fragen bieten zudem die Landesverbände der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (www.krebsgesellschaft.de). Selbsthilfe für Langzeitüberlebende im erwerbsfähigen Alter bietet der Verein Leben nach Krebs! e.V. (www.leben-nach-krebs.de). Speziell an junge Erwachsene bis 39 Jahre richtet sich das Junge Krebsportal (www.junge-erwachsene-mit-krebs.de). Eine kostenlose, digitale Selbsthilfegruppe ist die "Yes!"-App (www.yeswecan-cer.org). Geht es um die Rückkehr in den Beruf, bekommen Betroffene unter www.krebsinformationsdienst.de einen Überblick über Anlaufstellen bei sozialrechtlichen Fragen.