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32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
Aktuelles Brustkrebswissen aus erster Hand
Die aktualisierten Behandlungsleitlinien bei Brustkrebs und eine verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit gehören zu den Schwerpunktthemen auf der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie, die vom 5. bis 7. Juli 2012 in Stuttgart stattfindet.
Die Fachtagung für Erkrankungen der Brust (Senologie) diskutiert die Erkenntnisse, die Wissenschaftler und Ärzte bei der Entwicklung von Methoden und Techniken zur Heilung und zur Eindämmung der verschiedenen Tumorausprägungen gewonnen haben. Noch an Ort und Stelle geben die Experten das aktualisierte Fachwissen weiter an Vertreterinnen von Brustkrebsinitiativen und Selbsthilfegruppen.
"Dieser direkte Dialog ist bisher einzigartig in Deutschland", sagte Prof. Dr. med. Ute-Susann Albert im Vorfeld der Tagung in Frankfurt. "Die Fachleute fassen die neuen Erkenntnisse mit einem Minimum an Fachsprache zusammen, beantworten die Fragen der Aktivistinnen und diskutieren mit ihnen". Die Leiterin des Brustkrebszentrums am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, die auch Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Senologie und Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins zur Heilung von Brustkrebs Komen Deutschland ist, wird den Wissenstransfer am Donnerstag, dem 5. Juli, um 15.30 Uhr mit den Neuerungen zur systematisch evidenzbasiert entwickelten S3-Leitlinie eröffnen.
Einzigartige Wissensweitergabe seit fünf Jahren
Das Symposium "Das Wichtigste vom Tage – Experten berichten und beantworten Fragen" informiert Brustkrebsaktivistinnen seit fünf Jahren über die Fortschritte in der Medizin. Gesprächspartnerinnen sind gut vorinformierte Multiplikatorinnen, etwa Vertreterinnen von Selbsthilfegruppen und Frauen-Gesundheitsorganisationen, von Beratungsstellen sowie Pflegekräfte und Brustkrankenschwestern aus ganz Deutschland. In ihrer täglichen Praxis stehen sie Patientinnen mit dem aktuellen Brustkrebswissen bei und informieren so, dass diese auf Augenhöhe über ihre Therapie entscheiden können. "In diesem Jahr können wir den Multiplikatorinnen zum Beispiel mitteilen, dass die verbesserte Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen ab sofort als Standard allen Betroffenen in zertifizierten Brustkrebszentren zur Verfügung steht," erläuterte Prof. Albert.
Auch Ärzte profitieren vom direkten Dialog
Von diesen Multiplikatorinnen erfahren die Patientinnen dann auch, was es beispielsweise mit der vielzitierten personalisierten Therapie auf sich hat und dass nach neueren Studien das Entfernen der Wächterlymphknoten in vielen Fällen ausreicht. "Solche Informationen können Ängste nehmen", sagte die Leiterin des Aktivistinnen-Netzwerkes kombra und federführende Mitinitiatorin des Symposiums, Brita Tenter in Hamburg. "Aber auch die Mediziner profitieren von dem Austausch: Wir berichten zum Beispiel, wo die betroffenen Frauen Verbesserungen in der Versorgung wünschen."
Kostenlose Teilnahme
Die Teilnahme an den beiden Informationsveranstaltungen am Donnerstag und Freitag ist für die Multipikatorinnen kostenlos. Die Organisation Brustkrebs Deutschland e.V. unterstützt auf Antrag bis zu zehn Frauen, die Brustkrebspatientinnen beraten oder betreuen. Dabei werden bis zu 200 Euro pro Person für Fahrt- und Übernachtungskosten sowie Gebühren für die eventuelle Teilnahme am gesamten Kongress übernommen. (info@brustkrebsdeutschland.de)
Programm Das Wichtigste vom Tage – Experten berichten und beantworten Fragen:
5. Symposium für Aktive in Brustkrebsinitiativen und in der Brustkrebsselbsthilfe
Teil I: Donnerstag, 5. Juli 2012 von 15.30 bis 17.00 Uhr
Aktualisierung der S3-Leitlinien - Prof. Dr. med. Ute-Susann Albert, Marburg
Metastasierte Situation - Prof. Dr. med. Dr. H.c. S.-D. Costa, Magdeburg
Nebenwirkungsmanagement und Therapietreue - Prof. Dr. med. P. Hadji, Marburg
Axilladissektion – ein alter Hut? - Prof. Dr. med. Th. Kühn, Esslingen
Neoadjuvante Therapie bei Brustkrebs - Prof. Dr. med. M. Untch, Berlin
Teil II: Freitag, 6. Juli 2012 von 17.00 bis 18.30 Uhr
Grenzen der brusterhaltenden Therapie - Prof. Dr. med. Peter Dall, Lüneburg
Was kann die Palliativmedizin leisten? - Prof. Dr. med. Jutta Hübner, Frankfurt
Das kleine Mammakarzinom - Prof. Dr. med. Christian Jackisch, Offenbach
Neues zum familiären Mammakarzinom - Prof. Dr. med. Alfons Meindl, München
Seelische Belastung in der Nachsorge - Prof. Dr. phil. Joachim Weis, Freiburg
Über "Das Wichtigste vom Tage – Experten berichten und beantworten Fragen"
Der direkte Dialog am Rande des Senologiekongresses zwischen Experten einerseits und Brustkrebsaktivistinnen und Pflegekräften andererseits wurde vor fünf Jahren nach dem Muster einer Veranstaltung des amerikanischen San Antonio Breast Cancer Symposiums (SABCS) in Texas von Brita Tenter vom kombra-Netzwerk initiiert. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehören Renate Haidinger, Vorstandsvorsitzende von Brustkrebs Deutschland e.V., Susanne Schödel, Geschäftsführerin von Komen Deutschland e.V., Hilde Schulte, Bundesvorsitzende Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. und Doris C. Schmitt, Vorstand Stiftung PATH. Neu hinzugekommen ist Andrea Hahne, Vorstandsvorsitzende des BRCA-Netzwerk e.V. Weitere Informationen unter www.senologiekongress.de.
ww.brca-netzwerk.de / www.brustkrebsdeutschland.de / www.frauenselbsthilfe.de / www.kombra.de / www.komen.de / www.stiftung-path.de