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Uwe Deh
AOK begrüßt Vorschläge der Gesundheitsweisen
"Gerade wegen der regional stark variierenden Angebotssituation brauchen wir eine konsequente Ausrichtung am Bedarf der Bevölkerung. Hier können die Länder mit einer Raumplanung für Gesundheit die Abkehr von der herkömmlichen Krankenhaus- und Ärztestatistik einleiten und so die Weichen für einen bedarfsgerechten Umbau der Versorgungsstrukturen stellen", so Deh. Neue Perspektiven für eine gute Versorgung erforderten einen Perspektivwechsel bei allen Beteiligten. "Dafür liefern die Gesundheitsweisen entscheidende Impulse."
14 Jahre nach dem Gutachten zur "Über-, Unter- und Fehlversorgung" legt das neue Gutachten seinen Fokus auf regionale Unterschiede in der medizinischen Versorgung. Mit den Lokalen Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung (LGZ) schlagen die Gesundheitsweisen ein Konzept zur Schaffung effizienter und leistungsfähiger Strukturen im ländlichen Raum vor. Zum Abbau von stationären Überkapazitäten empfehlen sie stärkere finanzielle Anreize in Form von gezielten Übergangszahlungen. Diese sollen es Krankenhausträgern erleichtern, sich aus solchen Geschäftsfeldern zurückzuziehen, in denen sie auf absehbare Zeit weder die erforderlichen Deckungsbeiträge noch ein gutes Qualitätsniveau erreichen.
Ergänzend dazu wird im ambulanten Bereich der obligatorische Aufkauf von Arztsitzen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen in überversorgten Ballungsräumen vorgeschlagen. "Auch aus Sicht der AOK ist es sinnvoll, die Versorgung in ländlichen Regionen unabhängiger von den Sektoren zu entwickeln", betont Deh. "Daher begrüßen wir es, dass der Sachverständigenrat sich in seinem Gutachten für eine integrierte und stärker koordinierte Versorgung stark macht."
Deh spricht sich dafür aus, dass die Vorschläge des Sachverständigenrates zur Lösung des Verteilungsproblems ernsthaft diskutiert werden: "Es ist abwegig, einfach nur immer mehr Geld in die historisch gewachsenen Strukturen zu investieren. Mit ihren Vorschlägen, die am Bedarf der Patienten orientiert sind, stellen die Gesundheitsweisen die Debatte vom Kopf auf die Füße."