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Walter Freiwald
Der "Promi Dinner"-Sieger spendet Preisgeld für Krebspatienten

Das Dschungelcamp ist kein Ort zum Schlemmen – davon konnten sich die Zuschauer auch bei der diesjährigen Ausgabe des Promilagers überzeugen. Doch während im australischen Urwald meist Reis und Bohnen das höchste aller Genüsse sind, geht es beim „Perfekten Promi Dinner“ um kulinarische Meisterleistungen und um die Krone am Herd, nach der auch Dschungelstars streben. Vier der Camper lieferten sich am 29. März bei Vox nun einen Wettkampf ums beste Menü und die meisten Punkte – alles mit dem Ziel, 5000 Euro für den guten Zweck zu gewinnen. Tanja Tischewitsch kredenzte Rind, Rebecca Siemoneit-Barum Hähnchenbrust, Aurelio Savina servierte Ravioli und Walter Freiwald Kalbsbäckchen. Auf dem Kochthron landeten letztendlich Aurelio Savina und Walter Freiwald, die sich das Preisgeld teilten. Freiwald, der im Dschungel durch verbale Spitzfindigkeiten von sich reden machte, zeigte hier einmal mehr, dass in seiner harten Schale ein weicher Kern steckt. Mit dem gewonnenen Preisgeld unterstützt er die Deutsche Hirntumorhilfe, die sich für Patienten und ihre Familien einsetzt.
Das Engagement des 60-Jährigen hat einen sehr persönlichen Hintergrund, denn 2012 erkrankte seine Frau Annette (heute 54) an einem Hirntumor. Kräftezehrende Behandlungen folgten, begleitet vom Gefühl der Hilflosigkeit. Eine wichtige Stütze fand das Ehepaar in der Deutschen Hirntumorhilfe, die mit Informationen und Beistand den Umgang mit der Erkrankung erleichterte. „Die Zeit nach der Operation war hart und einsam für unsere Familie. Die Deutsche Hirntumorhilfe und deren Internetforum waren eine wichtige Anlaufstelle für Informationen und Trost. Allein zu sehen, dass andere Betroffene mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie wir, gibt einem wieder Kraft“, erinnert sich Walter Freiwald.
Seine Frau kämpfte sich mühsam zurück ins Leben, musste sogar das Sprechen neu erlernen. Auch wenn der Tumor in einer Operation entfernt werden konnte, leidet sie noch heute unter seinen Folgen. Regelmäßig muss sie zu Kontrolluntersuchungen
und die Angst vor einem neuen Tumorwachstum ist ihr ständiger
Begleiter. Doch die Familie hält zusammen, lässt sich von der schweren Diagnose nicht unterkriegen.
Ihr Anliegen ist es nun, auf die Diagnose Hirntumor aufmerksam zu machen, Verständnis für die Betroffenen zu erzeugen und anderen Patienten zu helfen. „Wissen über die Krankheit finde ich für den Genesungsprozess sehr wichtig. Der Austausch mit anderen Patienten im Forum und das Lesen von Beiträgen haben mir sehr geholfen. Hier finde ich auch immer wieder neue Anregungen für den täglichen Kampf mit dem Alltag“, so Annette.
Gemeinsam mit der Deutschen Hirntumorhilfe engagieren sich Walter Freiwald und seine Frau dafür, die Situation von anderen Betroffenen zu verbessern: Noch immer sind die meisten Hirntumoren nicht heilbar, sind viele Patienten schlecht über die Behandlungsmöglichkeiten informiert und wird zu wenig in die Forschung investiert. Walter Freiwald möchte das ändern, und seine Spende an die Deutsche Hirntumorhilfe ist dafür ein wichtiger Beitrag.
Hintergrundinformationen
Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks stellen sowohl Mediziner als auch Betroffene vor besondere Herausforderungen. Vor allem die aggressiven, bösartigen Formen gehören zu den am schwersten zu therapierenden Krebserkrankungen und gelten bis heute als unheilbar. Operationen und die Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie bergen immer die Gefahr, wichtige Funktionen des Gehirns zu beeinträchtigen und erfordern eine auf den Patienten individuell abgestimmte Therapie. Zwar konnten in den letzten Jahren dank neuer Medikamente, genauerer Bestrahlungstechniken und exakterer Operationsmethoden bereits Fortschritte in der Behandlung von Hirntumoren erreicht werden, Verbesserungen der Therapie hängen aber auch entscheidend von einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche und der stärker forcierten Entwicklung innovativer Behandlungskonzepte ab.
Deutschlandweit erkranken jährlich etwa 7.000 Menschen neu an einem primären bösartigen Hirntumor, die Zahl der Patienten mit Hirnmetastasen infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden ist ungleich höher. Die Deutsche Hirntumorhilfe hat sich seit 16 Jahren als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Betroffene etabliert. Mit dem Hirntumor- Informationstag bietet die gemeinnützige Organisation zweimal im Jahr ein Forum zum Austausch für Betroffene, Angehörige und Experten. Alle Projekte und Aktivitäten des Vereins werden ausschließlich durch private Spenden und Zuwendungen finanziert.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hirntumorhilfe.de