Für seine Forschung über erbliche Tumoren wurde der Leiter der Sektion für präventive Medizin am Universitätsklinikum Freiburg, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Neumann, heute mit der Ehrendoktorwürde der Université de Lorraine ausgezeichnet. Beim Festakt in Nancy wurde die intensive Kooperation Neumanns mit seinen französischen Kollegen in Lothringen hervorgehoben.
Der rege Austausch über die klinische Versorgung und wissenschaftliche Betreuung von Patienten mit erblichen Tumoren führte nicht zuletzt zu mehreren gemeinsamen Publikationen in führenden wissenschaftlichen Journalen.
Besonderes Augenmerk galt dabei den Tumoren des vegetativen Nervensystems, den sogenannten Phäochromozytomen in Nebenniere und Bauchraum und den Paragangliomen im Halsbereich. Die Arbeitsgruppe um Prof. Neumann klassifiziert und erfasst diese Tumoren seit mehr als 20 Jahren in einem internationalen Register, das die Einschätzung der erblichen Risiken individueller Patienten erleichtert und dadurch eine effiziente Langzeitversorgung gewährleistet.
Phäochromozytome und Paragangliome treten häufig in Zusammenhang mit dem seltenen erblichen Tumorsyndrom „Von Hippel-Lindau“ (VHL) auf, bei dem zahlreiche Organe immer wieder von Tumoren betroffen sein können. Für an VHL erkrankte Patienten etablierte Prof. Neumann am Universitätsklinikum Freiburg ein Präventiv-Projekt: Die sorgfältige Untersuchung mithilfe moderner molekulargenetischer Methoden wird bei Bedarf durch eine langfristige multidisziplinäre Betreuung ergänzt. Für sein Engagement bei der Erforschung und Behandlung der Von Hippel-Lindau-Erkrankung erhielt Prof. Neumann 2009 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2010 folgte die Ehrendoktorwürde der Semmelweis-Universität in Budapest.
Benjamin Waschow, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsklinikum Freiburg
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Neumann, Leiter der Sektion für präventive Medizin, Klinik für Innere Medizin IV – Nephrologie und Allgemeinmedizin, Tel.: 0761 / 270-33630, eMail: hartmut.neumann@uniklinik-freiburg.de