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Hoffnung für Brustkrebs-Patientinnen
Einmalbestrahlung direkt nach der Tumorentfernung

"Intraoperative Radiotherapie" heißt die neue Alternative. Sie wird bereits während der Operation angewendet, wie der Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universtitätsklinikum Mannheim, Professor Doktor Frederik Wenz, erläutert.
Was bedeutet "Intraoperative Radiotherapie"?
Prof. Dr. Frederik Wenz: Die Patientin liegt in Narkose. Nachdem der Tumor entfernt wurde, wird das den Tumor ursprünglich umgebende Gewebe mittels des mobilen INTRABEAM® Geräts von ZEISS bestrahlt: gezielt, hochdosiert und ca. 30 Minuten lang. Das erspart dann die mehrwöchige Nachbestrahlung. Für die meisten Frauen endet damit die aktive Therapiephase.
Weitere Vorteile für die Patientinnen sind?
Prof. Dr. Frederik Wenz: Durch die gezielte lokale Bestrahlung noch während der Operation werden das umliegende Gewebe, das heißt die Lunge, das Herz, aber auch die Haut geschont. Das bedeutet: weniger Nebenwirkungen für den Körper, weniger Belastung für die Patientin, bessere kosmetische Ergebnisse.
Und das ist inzwischen auch wissenschaftlich bewiesen?
Prof. Dr. Frederik Wenz: Ja, das zeigen die aktuell ausgewerteten Daten einer Langzeitstudie 'TARGIT-A', deren Mitinitiator ich bin. Dabei wurden weltweit über 3.400 Patientinnen in 33 Brustkrebszentren behandelt. Und das Ergebnis zeigt, dass das neue Verfahren dem Standardverfahren gegenüber nicht unterlegen ist.
Infrage kommt die "Intraoperative Radiotherapie" - allerdings nur für ausgewählte ältere Frauen mit einem niedrigen Risikoprofil?
Prof. Dr. Frederik Wenz: Der Tumor sollte kleiner als zwei Zentimeter sein, er sollte als ein Knoten wachsen und es sollten keine Lymphknoten befallen sein.
Weitere Informationen dazu gibt´s in über 60 Brustkrebszentren, die in Deutschland bereits mit dem neuen Verfahren arbeiten. Oder Sie klicken einfach mal auf die Webseite des Interdisziplinären Brustzentrums Mannheim. Die finden sie unter www.umm.de