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Gesamtüberlebensvorteil von BAVENCIO® (Avelumab) als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem Urothelkarzinom
BAVENCIO ist weiterhin die erste und einzige Immuntherapie mit Überlebensvorteil im Erstliniensetting bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem UC in einer Phase-III-Studie.
Merck hat die Ergebnisse einer explorativen Analyse der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 vorgestellt, in die Daten aus weiteren 19 Monaten der Nachbeobachtung seit der ersten primären Analyse eingeflossen sind. Diese Analyse untermauerte die ursprünglichen Ergebnisse und belegte, dass BAVENCIO® (Avelumab) plus bestmögliche Begleitbehandlung (Best Support Care; BSC) als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (UC), deren Tumorerkrankung unter platinbasierter Chemotherapie nicht fortgeschritten war, das mediane Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu alleiniger BSC um 8,8 Monate verlängerte. Diese Ergebnisse wurden im Februar 2022 auf dem American Society of Clinical Oncology Genitourinary Cancers Symposium (ASCO GU) vorgestellt.
„Seit der Einführung der Erstlinien-Erhaltungstherapie mit BAVENCIO plus bestmöglicher Begleitbehandlung wird dieses Therapieschema unter der höchsten Evidenz-Kategorie von den NCCN-, ESMO-, EAU- und JUA-Richtlinien empfohlen. Die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit BAVENCIO hat sich als Standardtherapie bei lokal fortgeschrittenem und metastasiertem UC etabliert. Die Ergebnisse dieser Analyse untermauern den Vorteil der Erstlinien-Erhaltungstherapie und den Stellenwert von BAVENCIO als einziger Immuntherapie im Erhaltungssetting, für die ein verbessertes Überleben bei dieser Tumorerkrankung belegt ist“, sagte Thomas Powles, MBBS, MRCP, MD, Direktor des Barts Cancer Institute (BCI) in London sowie Professor für urologische Onkologie und Leiter der Forschung zu soliden Tumoren am BCI.
Zum Zeitpunkt der medianen Nachbeobachtung von 38 Monaten zeigten Patienten, die eine Erstlinien-Erhaltungstherapie mit BAVENCIO plus BSC erhalten hatten, einen konsistenten Vorteil beim Gesamtüberleben gegenüber Patienten unter alleiniger BSC.
- Das mediane OS betrug 23,8 Monate (95-%-KI, 19,9 bis 28,8) versus 15,0 Monate (95-%-KI, 13,5 bis 18,2), (HR 0,76; 95-%-KI, 0,631 bis 0,915).1
- Zum Zeitpunkt 30 Monate waren 43,7 % der Patienten (95-%-KI, 38,2 % bis 49,0 %) im BAVENCIO-Arm am Leben, gegenüber 33,5 % (95-%-KI, 28,4 % bis 38,7 %) der Patienten, die nur BSC erhielten.1
Für die Population der Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren (n = 358) galt:
- Das mediane OS betrug 30,9 Monate (95-%-KI, 24,0 bis 39,8) versus 18,5 Monate (95-%-KI, 14,1 bis 24,2), (HR 0,69; 95-%-KI, 0,521 bis 0,901).1
- Zum Zeitpunkt 30 Monate waren über die Hälfte (51,3 %; 95-%-KI, 43,7 % bis 58,4 %) der Patienten im BAVENCIO-Arm am Leben, gegenüber 38,5 % (95-%-KI, 30,9 % bis 46,1 %) der Patienten im BSC-Arm.1
Das mediane Gesamtüberleben wurde ab dem Zeitpunkt der Randomisierung, nach Abschluss von vier bis sechs platinbasierten Chemotherapie-Zyklen, ermittelt.
Das Sicherheitsprofil von BAVENCIO in dieser Studie deckte sich mit dem, das im gesamten klinischen Entwicklungsprogramm JAVELIN zu BAVENCIO als Monotherapie beobachtet wurde; es wurden keine neuen Sicherheitssignale identifiziert. Die Patienten setzten die Behandlung bis zum Eintreten von Krankheitsprogression, inakzeptabler Toxizität oder anderen Kriterien für einen Behandlungsabbruch fort. In der primären Population aller randomisierter Patienten wurden 19,5 % der Patienten über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren behandelt, während 10,2 % der Patienten die Behandlung abbrachen wegen Auftretens eines therapiebedingten unerwünschten Ereignisses nach mindestens 12 Monaten unter Behandlung.
„Das lokal fortgeschrittene und metastasierte Urothelkarzinom geht mit einer niedrigen 5-Jahres-Überlebensrate und einer hohen Rezidivrate einher. Um den Nutzen der Chemotherapie aufrechtzuerhalten und die Überlebensrate zu verbessern, muss die Behandlung um weitere Therapeutika ergänzt werden. Die anhaltende Verbesserung des Überlebens in der Studie JAVELIN Bladder 100 untermauert den Einsatz von BAVENCIO als Erhaltungstherapie bei Patienten, deren Erkrankung unter einer platinhaltigen Erstlinien-Chemotherapie nicht fortgeschritten war, und bekräftigt unser Engagement, BAVENCIO in der Indikation fortgeschrittener Blasenkrebs weiter zu prüfen“, sagte Dr. Victoria Zazulina, Leiterin der Entwicklung im Therapiegebietder Onkologie bei Merck.
Über JAVELIN Bladder 100
JAVELIN Bladder 100 (NCT02603432) ist eine multizentrische, multinationale, randomisierte, offene Phase-III-Studie mit Parallelgruppe, in der BAVENCIO plus BSC im Vergleich zu alleiniger BSC als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem UC untersucht wird. Der primäre Endpunkt der Studie war das OS bei den beiden primären Populationen aller Patienten zum einen und Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren (bestimmt durch Ventana SP263 Assay) zum anderen. Als sekundäre Endpunkte festgelegt wurden progressionsfreies Überleben, Antitumor-Aktivität, Sicherheit, Pharmakokinetik, Immunogenität, prädiktive Biomarker sowie Therapiebeurteilung der Patienten (Patient-Reported Outcomes, PROs) in den co-primären Populationen. Alle primären sowie sekundären Endpunkte werden ab dem Zeitpunkt der Randomisierung ermittelt.
Über Urothelkarzinom (UC)
Weltweit ist Blasenkrebs die zehnthäufigste Krebserkrankung.2Im Jahr 2020 wurden weltweit mehr als eine halbe Million Neuerkrankungen diagnostiziert und rund 200.000 Todesfälle entfielen auf diese Erkrankung.2 In den USA wurden 2021 schätzungsweise 83.730 Fälle von Blasenkrebs diagnostiziert, wobei jährlich etwa 10.000 auf lokal fortgeschrittene oder metastasierte Krankheitsstadien entfallen.3 Das UC macht etwa 90 % aller Blasenkrebsfälle aus.4 Seine Behandlung wird schwieriger, je weiter die Erkrankung fortschreitet, da sich der Tumor durch die Schichten der Blasenwand hindurch ausbreitet.5 Nur zwischen 25 und 55 % der Patienten erhalten nach Erstlinien-Chemotherapie eine Zweitlinientherapie.6 In den USA und den EU5-Märkten werden ungefähr 40 bis 50 % der Patienten im Rahmen der Zweitlinientherapie mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor behandelt.3 Bei Patienten mit fortgeschrittenem UC beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 6,4 %.3
Über BAVENCIO® (Avelumab)
BAVENCIO ist ein humaner Antikörper, der gegen den programmierten Zelltod-Liganden 1 (PD-L1) gerichtet ist. Präklinische Modelle haben gezeigt, dass BAVENCIO sowohl adaptive als auch angeborene Immunfunktionen beteiligt. Durch die Blockierung der Interaktion von PD-L1 mit PD-1-Rezeptoren hat BAVENCIO in präklinischen Modellen nachweislich die Unterdrückung der T-Zell-vermittelten Antitumor-Immunabwehr aufgehoben.7-9 Im November 2014 hatten Merck und Pfizer ihre strategische Allianz zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von BAVENCIO bekannt gegeben.
Zugelassene Indikationen von BAVENCIO
In den USA ist BAVENCIO® (Avelumab) als Erhaltungstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (UC), das unter platinhaltiger Erstlinienchemotherapie nicht fortgeschritten war, indiziert. BAVENCIO ist außerdem angezeigt zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem UC, deren Tumorerkrankung unter oder nach platinhaltiger Chemotherapie bzw. innerhalb von 12 Monaten nach neoadjuvanter oder adjuvanter Behandlung mit einer platinhaltigen Chemotherapie fortgeschritten war.
BAVENCIO in Kombination mit Axitinib ist in den USA als Erstlinientherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (RCC) indiziert.
In den USA hat die FDA BAVENCIO die beschleunigte Zulassung für die Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit metastasiertem Merkelzellkarzinom (MCC) erteilt. Diese Indikation ist im Rahmen der beschleunigten Zulassung auf Basis der Tumoransprechrate und der Ansprechdauer zugelassen. Die Aufrechterhaltung der Zulassung kann vom Nachweis und der Beschreibung des klinischen Nutzens im Rahmen von konfirmatorischen Studien abhängig sein.
BAVENCIO ist derzeit in mehr als 50 Ländern in mindestens einer Indikation zur Behandlung zugelassen.