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MSD Österreich
Verlaufsbezogene Krebsregister als Wegweiser für die Krebsbehandlung und -forschung

Krebserkrankungen sind eine der zentralen Herausforderungen für das österreichische Gesundheitswesen: Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen sie die zweithäufigste Todesursache dar und sind für ein Viertel aller jährlichen Todesfälle verantwortlich. Um das Erkrankungsgeschehen zu erfassen, wurden in vielen Ländern bevölkerungsbezogene Krebsregister eingeführt. Diese stellen zwar die Inzidenz, Mortalität, Prävalenz und Überlebensdauer dar, ermöglichen jedoch keine Aussagen über den Behandlungs- und Krankheitsverlauf. Dazu müssten die Behandlungsschritte und Stadien der Krankheitsentwicklungen von Patient:innen über die Zeit hinweg verfolgt und dokumentiert werden – hierbei spricht man von verlaufsbezogenen oder auch klinischen Krebsregistern. Eine solche Datenerfassung würde nicht nur mehr Transparenz schaffen, sondern vor allem auch die Qualität der Behandlung verbessern und Forschungsmöglichkeiten aufgrund der Datengrundlage erweitern. „Eine strukturierte Erfassung der Behandlungsverläufe hat sowohl das Potenzial, nicht nur die Qualität der Behandlung für die Patientinnen und Patienten zu verbessern, sondern auch längerfristig Therapieansätze zu verbessern“, erläutert Dr. Thomas Czypionka. Weiters erklärt er zu den europäischen Leuchtturmprojekten „Solche Register zu führen bedeutet auch einen gewissen Aufwand für alle Beteiligten. Es muss sichergestellt werden, dass bereits vorhandene Daten automatisch eingespeist bzw. verlinkt werden können und dass für die Behandlerinnen und Behandler ein Mehrwert auch für ihre Arbeit erkennbar wird“.
Das österreichische Krebsrahmenprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, einen nationales verlaufsbezogenes Krebsregister zu entwickeln. Eine Übersicht über bestehende verlaufsbezogene Krebsregister zeigt, die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze, wie auch die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Dr. Andreas Bracher, Medical Affairs Lead Oncology, MSD Österreich ergänzt: “Als forschendes biopharmazeutisches Unternehmen ist es uns ein zentrales Anliegen, dass Innovationen evidenzbasiert und entlang der Zulassungsdaten eingesetzt werden, um den jeweils bestmöglichen Therapieerfolg für PatientInnen sicherzustellen. Ein verlaufsbezogenes Krebsregister ist ein wesentliches Instrument dazu.”
Niederösterreich und Oberösterreich als Vorzeigeregionen
Es gibt zwar keinen vorgegebenen universalen Weg für klinische Krebsregister, die Heterogenität der bestehenden Ansätze in Europa bietet aber einen umfangreichen Erfahrungsschatz mit der Möglichkeit, Vor- und Nachteile für eine österreichische Strategie abzuwägen. „Österreich ist zurzeit noch weit entfernt von einer flächendeckenden klinischen Krebsregistrierung – es gibt jedoch bereits wichtige Initiativen: Insbesondere das Onkologische Informationssystem der Niederösterreichischen Landeskliniken sowie das Tumorzentrum Oberösterreich sind weit entwickelt und können als Vorbild für das nationale Register fungieren“, erklärt Prim.Priv.Doz.Dr. Birgit Grünberger Abteilungsvorstand Abteilung für Innere Medizin, Hämatologie und intern. Onkologie.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Institut für Höhere Studien
Sascha HAROLD, MSc.
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