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European Health Forum Gastein 2013
Gesundheitssysteme durch Innovationen krisenfest machen
Workshops setzen sich unter anderem mit folgenden Themen auseinander: Besserer Zugang zur Versorgung; weniger Diskriminierung im Gesundheitssystem; patientenzentrierte Diabetesversorgung; Schizophrenie und soziale Inklusion; der Stand von onkologischen Therapien im europäischen Vergleich; ökonomische Stresstests für Gesundheitssysteme; und Krankenhauskeime – ein unterschätztes Problem.
Unter den hochkarätigen politischen Entscheidungsträgern, die ihre Teilnahme am führenden gesundheitspolitischen Kongress in Europa bestätigt haben, sind unter anderem der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, Tonio Borg, Österreichs Gesundheitsminister Alois Stöger und sein deutscher Amtskollege Daniel Bahr.
„Die neuesten Entwicklungen zeigen, wie brandaktuell das Thema des diesjährigen Kongresses ist“, so EHFG Präsident Prof. Dr. Helmut Brand: „Aufbauend auf dem Kernthema des letzten Jahres, das die Auswirkungen von Sparprogrammen in den Mittelpunkt gestellt hat, gehen wir jetzt einen Schritt weiter. Die Probleme, zu denen die Auswirkungen der Krise zuletzt geführt haben, machen deutlich, wie dringend aktuelle politische Ansätze überdacht werden müssen.“ Das Spannungsverhältnis von Austeritätspolitik und notwendigen Innovationen in Gesundheitssystemen wird daher ebenso im Mittelpunkt des EHFG stehen wie die Frage, welche Lehren aus der aktuellen Krise gezogen werden können und wie darauf resiliente und innovative Antworten gefunden werden können.
Der diesjährige Kongress strebe nicht weniger als die gesundheitspolitische „Quadratur des Kreises“ an, so Prof. Brand: „Gesundheitssysteme widerstandsfähig gegen Krisen zu machen und gleichzeitig Platz und finanzielle Mittel für Innovationen sicherzustellen ist in Zeiten von Wirtschaftskrise, Armut und psychischen Belastungen von enormer Relevanz.“
Die EU-Kommission, unter anderem auch vertreten durch Paola Testori Coggi, Generaldirektorin für Gesundheit und Verbraucherangelegenheiten (DG SANCO), Robert Madelin, Generaldirektor für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien (DG Connect) und Lieve Fransen, Direktorin in der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration, wird den Kongress für die Präsentation ihrer Strategien nutzen – etwa zum Thema „Investitionen in die Gesundheit“ oder „mHealth – Mobile Applikationen“.
Um sicherzustellen, dass die in Gastein diskutierten Themen und Vorschläge konkret in die europäische Gesundheitspolitik einfließen, will Prof. Brand die Vertreter des Trios der EU-Ratspräsidentschaften stärker einbinden. „Politische Entscheidungen in der Sozial- und Gesundheitspolitik beeinflussen das Leben der einzelnen Bürger/-innen sehr direkt“, so der EHFG-Präsident. Litauen, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft führt, wird durch Gesundheitsminister Vytenis Povilas Andriukaitis vertreten sein, aus Griechenland als nachfolgendes EU-Präsidentschaftsland wird Gesundheitsminister Adonis Georgiades erwartet. Irland, das die Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2013 innehatte, wird durch den Stellvertretenden Generalsekretär im Gesundheitsministerium Fergal Lynch vertreten sein. Ungarns Gesundheitsminister Miklós Szóska hat sein Kommen ebenso bestätigt wie die Amtskollegen aus der Republik Moldau, Andrei Usatii, und Taiwan, Wen-ta Chiu.
Weitere hochkarätige Teilnehmer sind unter anderem Zsuzsanna Jakab, WHO Regionaldirektorin für Europa; Uwe E. Reinhardt, Professor an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs der Universität Princeton; Marc Sprenger, Direktor des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC); sowie die Europaabgeordneten Karin Kadenbach, Antonyia Parvanova, Angelika Werthmann und Amelia Andersdotter.
Rund 600 Teilnehmer/-innen aus 50 Ländern werden auch heuer das European Health Forum Gastein als einzigartige Plattform des Meinungsaustausches für Entscheidungsträger, Nicht-Regierungsorganisationen, Patientenvertreter/-innen, Anbieter von Gesundheitsleistungen, Wissenschaft und Industrie nutzen.
In Plenardebatten werden unter anderem die Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen, die Notwendigkeit von Investitionen in das Gesundheitssystem sowie die Frage nach Umsetzung und Finanzierbarkeit von Innovationen im Gesundheitsbereich trotz schwieriger Rahmenbedingungen schwerpunktmäßig behandelt. Weitere Themen sind die Rolle psychischer Gesundheit als Motor einer gesunden Wirtschaft, der innovative Bereich mHealth, die sogenannten Zivilisationserkrankungen (NCDs) sowie die Folgen des Freihandelsabkommens zwischen Europa und den USA.