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Huml macht Front gegen Apotheken-Ketten
Wir brauchen Arzneimittel-Berater, keine reinen Verkäufer
Die Ministerin fügte hinzu: „Wir brauchen den unabhängigen Apotheker mit Approbation in seiner Apotheke vor Ort - und zwar überall in Bayern und in Deutschland. Dahinter stehen keine Konzerne, die nur am Gewinn orientiert sind.“
Huml unterstrich ferner: „Der Apothekerberuf muss ein freier Heilberuf bleiben! Dafür habe ich mich bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin im vergangenen Herbst persönlich eingesetzt. Und das mit Erfolg: Der Koalitionsvertrag lehnt jede Aufweichung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes strikt ab.“
Es gebe jedoch Vorstöße unter anderem vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, dieses Verbot aufzuheben. Die Ministerin fügte hinzu: „Wir wollen aber die inhabergeführte Apotheke erhalten. Wir wollen, dass die Arzneimittel nicht nur besorgt, sondern dass die Menschen auch versorgt werden!“
Zurzeit gibt es in Deutschland rund 20.000 Apotheken, davon 3.300 in Bayern. Huml betonte: „Die Arzneimittelversorgung in Deutschland und in Bayern ist gesichert: sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, mit persönlicher Beratung auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten. Das ist nur möglich, weil wir engagierte Apothekerinnen und Apotheker haben, die ihren Beruf als Heil-Beruf verstehen.“
Aber die Zahl der Apotheken sinke auch in Bayern seit Jahren – vor allem im ländlichen Raum. Die Ministerin fügte hinzu: „Dadurch erhöhen sich die Belastungen für die verbleibenden Apotheken, insbesondere bei Nacht- und Notdiensten. Deshalb hat sich Bayern maßgeblich für die Einführung der Nacht- und Notdienstpauschale starkgemacht. An den Auszahlungen sehen wir, dass diese Extrapauschale ein wichtiger Beitrag ist, um die Existenz der Apotheken auf dem Land zu sichern. Das hilft, dem gefährlichen Trend der Apothekenschließungen entgegenzuwirken.“