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Rheinland-Pfalz
Zukunftsprogramm Gesundheit und Pflege - 2020
Durch innovative Ansätze, neue Maßnahmen und sektorenübergreifende Konzepte soll eine gute flächendeckende gesundheitliche und pflegerische Versorgung sichergestellt werden. Dies sei nur in Zusammenarbeit und mit Hilfe der Partnerinnen und Partner aus dem Gesundheitswesen und der Pflege möglich, erklärte Schweitzer.
Gemeinsam mit Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses AöR, Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt, Dr. Burkhard Zwerenz, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes Rheinland-Pfalz e.V. und Dr. Dr. h.c. Dieter Rombach, Professor für Software Engineering an der Technischen Universität Kaiserslautern und Geschäftsführender Direktor des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE Kaiserslautern präsentierte der Gesundheitsminister die Zielsetzungen des Zukunftsprogramms. Es trage demografischen Entwicklungen ebenso Rechnung wie den Lebensentwürfen einer älter werdenden Bevölkerung sowie der in Medizin und Pflege Beschäftigten.
Schweitzer: „Auf der einen Seite haben wir Menschen, die in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben, gepflegt und medizinisch betreut werden wollen. Auf der anderen Seite sagen uns junge Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal, dass ihnen eine gute Infrastruktur und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig sind. Diese Vorstellungen muss man vereinen, damit das Zukunftsprogramm gelingen kann. Unser Ziel ist es, im Dialog mit den Anbietern von Pflegeleistungen, den Krankenhäusern, den Kommunen, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten Kooperationen zu erproben und Strukturen zu entwickeln, die eine medizinische und pflegerische Versorgung auf hohem Niveau auch in ländlichen Regionen sicherstellt.“
Gemeinsam mit den Partnern im Gesundheitswesen habe man daher drei Handlungsfelder definiert. Die Schwerpunkte liegen bei der Fachkräftesicherung in den Berufsgruppen der Medizinerinnen und Mediziner, der Pflegekräfte und der weiteren Gesundheitsfachberufe. Zudem werde die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Angeboten und Diensten ausgebaut. Neue Chancen zur Gesundheitsversorgung jenseits der Zentren des Landes ergeben sich durch die Nutzung telemedizinischer Anwendungen. Diese sollen die unmittelbare Patientenversorgung über weite Entfernungen bzw. dezentrale Versorgungsstrukturen unter Nutzung der fachlichen Ressourcen aus den Zentren des Landes realisieren.
Konkrete Projekte des Zukunftsprogramms sind beispielsweise die Kostenübernahme der Ausbildung zu Versorgungsassistenten und Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis – VERAHs. Diese übernehmen in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt bzw. Hausärztin unter anderem Hausbesuche und entlasten damit die Ärzte. Durch die Landesförderung können im Jahr 2014 180 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rheinland-pfälzischer Hausarztpraxen zu VERAHs ausgebildet werden. Der „Democheck Altenpflege Rheinland-Pfalz“ unterstützt Einrichtungen der Altenhilfe bei einer demografiefesten und zukunftsorientierten Personalpolitik, um die Verweildauer im Beruf zu erhöhen. Bei der Krankenhausversorgung im Land setzt das Land auf Verbünde sowie die Weiterentwicklung zu sektorenübergreifenden Gesundheitszentren wie an der Glantal-Klinik in Meisenheim oder dem St. Josef Krankenhaus Hermeskeil. Schweitzer kündigte darüber hinaus ein Stipendienprogramm für Medizinstudierende an, die während des Praktischen Jahres eine Station in der Allgemeinmedizin vornehmen.
Weitere Informationen zum Zukunftsprogramm erhalten Sie unter http://gp2020.rlp.de