- Praxis [+]
Ein großer Sprung
Einweihung des Labors Zellkultivierung - Laser-Scanning-Mikroskopie
Dank der Kollegen des Referates Haustechnik, die selbstlos einen eigenen Raum abgaben, konnte die Hochschule, die eigentlich knapp mit Räumlichkeiten ist, dem Institut das Labor zur Verfügung stellen.
Von Seiten der Partnerunternehmen betonte Dr. Jörg Weber, Analytik Jena AG, die guten Kooperationsbeziehungen zwischen dem Institut der Hochschule und dem Unternehmen. Anschließend stellte Melanie Priem, Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Feller, das Herzstück des neuen Labors vor, ein Zeiss-Laser-Scanning-Mikroskop.
In dem neuen biologischen Labor zur Zellkultivierung werden mit Hilfe von Haut-, Lungen- und Nierenzellen sowie von primären Krebszellen die toxischen Eigenschaften von Substanzen auf die Zellen in miniaturisierten Nachweissystemen (Lab-on-a-Chip) untersucht: so zum Beispiel das allergische Potential von neuen Wirkstoffen in Kosmetika oder deren Nebenwirkungen sowie die Nanopartikel, die in der medizinischen Therapie eingesetzt werden.
„Der Vorteil dieser Technologie ist“ so Prof. Dr. Feller „dass man mit derart komplexen Zellmodellen (3D-Modellen) der menschlichen Realität sehr nahe kommt und damit auf alternative Tests, zum Beispiel Tierversuche, in Zukunft weitgehend verzichten kann.“
Zu den weiteren Vorzügen gehört das 650.000 € teure Laser-Scanning-Mikroskop von Zeiss, mit dem u. a. die Zellen in ihrem dreidimensionalen Aufbau in Echtzeit untersucht werden können und wodurch die Möglichkeit besteht, diese den menschlichen Gegebenheiten so gut wie möglich nachzubilden.
Für die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Feller ermöglicht das neue Labor wesentlich bessere Arbeitsbedingungen, u.a. für mehrere Projekte von zell-basierten Biosensorentwicklungen, die allein im Jahr 2013 von EU und Bund mit Mitteln in Höhe von 5,2 Mio. € gefördert wurden. Die Einrichtungskosten des Labors lagen in Höhe von etwa 100.000 €.
In die aktuellen Arbeiten sind sechs Doktorandeninnen und Doktoranden sowie mehr als zehn Studenten mit Bachelor- und Masterabschlussarbeiten eingebunden, darunter auch zwei Doktorandinnen aus Polen im EU-Projekt SAMOSS.