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SRH HS für Gesundheit
Vorsorgeleistungen ermöglichen
„Vorsorge hat einen sehr hohen Stellenwert, weil dadurch das Auftreten einer Erkrankung verhindert werden kann. Meistens sind es niederschwellige, leicht durchführbare Maßnahmen, oft im Kontext der persönlichen Lebensstiländerung, die jedoch häufig nicht wahrgenommen werden. Dazu kommt, dass unser Gesundheitswesen krankheitsbezogen ausgerichtet ist und den Fokus mehr auf die Behandlung als auf die Vorbeugung setzt. Daher ist es eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe, die Themen Verhältnis- und Verhaltensprävention voranzubringen, zu unterstützen und gegebenenfalls zu finanzieren“, schildert Prof. Dr. Henrik Herrmann, Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Physician Assistant und Professor mit Schwerpunkt Innere Medizin am Studienzentrum Heide der SRH Hochschule für Gesundheit.
Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse gab es 2021 in Deutschland rund 10 Millionen Personen ab 14 Jahren, die nie zu medizinischen Vorsorgeuntersuchungen gingen. Dieser Zustand wird durch die Corona-Pandemie noch verstärkt, wie Prof. Dr. Henrik Herrmann erläutert: „Die Corona-Pandemie lenkt unseren Blick von der Vorsorge ab zu den Herausforderungen im Alltag mit Einschränkungen in allen Bereichen unseres Lebens. Dazu kommen Ängste vor einer eventuellen Ansteckung in den Praxen und medizinischen Einrichtungen. Außerdem binden coronabedingte Maßnahmen und Behandlungen medizinisches Personal, das dann für Vorsorgeuntersuchungen fehlt.“ Demnach könnte es in den nächsten Jahren mehr fortgeschrittene Krebserkrankungen geben und zu einer erhöhten Mortalität kommen.
Trotz der angespannten Situation im medizinischen Bereich müssen Praxen und medizinische Einrichtungen auch während der Pandemie alle notwendigen und etablierten Vorsorgemaßnahmen anbieten, selbst wenn sie sehr belastet sind. Ein zeitlicher Aufschub ist nicht hinnehmbar, weshalb Betroffene unbedingt auf die Einhaltung der empfohlenen Vorsorgen achten und diese auch einfordern sollten. Dabei ist gerade wegen der hohen zeitlichen, physischen und psychischen Anspannungen im ärztlichen Bereich, aber auch bei allen anderen Gesundheitsberufen eine Verteilung der anfallenden Aufgaben von hoher Bedeutung. Hier können Physician Assistants einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Vorsorgeleistungen nach Delegation durch eine Ärztin oder einen Arzt eigenständig durchführen, z. B. durch die Durchführung einer entsprechenden körperlichen Untersuchung, erste diagnostische Maßnahmen oder Beratungsleistungen. Dadurch wird der ärztliche Bereich entlastet und zeitliche Ressourcen werden zur Verfügung gestellt. Doch Physician Assistants können nicht nur in der Vorsorge, sondern auch in allen anderen medizinischen Bereichen für eine Entlastung sorgen. So könnten etwa Aufgaben im Bereich der Nachsorge von Corona-Patient:innen mit Long-Covid an Physician Assistants delegiert werden wie Untersuchungen sowie Durchführung und Überwachung therapeutischer Maßnahmen.
Um optimal auf diese Tätigkeiten an der Schnittstelle zwischen Ärzt:innen und Patient:innen vorbereitet zu sein, erhalten die Studierenden an der SRH Hochschule für Gesundheit an den Studienorten in Gera, Heide, Heidelberg und Leverkusen umfangreiches berufsspezifisches Wissen aus der Medizin. Das Studium richtet sich an Interessierte, die bereits eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf mit unmittelbarer Patient:innenversorgung absolviert haben. Dabei sollten Mitarbeitende im Gesundheitswesen auch selbst ihre eigene Gesundheit und Vorsorge im Blick haben, um eine Behandlung ihrer Patient:innen auf höchstem Niveau leisten zu können.
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Interessierte können sich bereits jetzt den Gesundheitsdenkertag am 27. April 2022 vormerken.