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Bayerische Krebsgesellschaft
Gut geschützt in den Frühling: SunPass zeigt wie’s geht

Dieser sorglose Umgang mit der Sonne ist gefährlich, vor allem für Kinder, weil ihre Haut sehr viel dünner und empfindlicher ist und noch nicht über eigene Schutzmechanismen verfügt wie erwachsene Haut. Umso alarmierender ist es, dass laut einer Umfrage der Europäischen Hautkrebsstiftung (ESCF) unter 3400 Familien bereits jedes fünfte Kind im Kindergartenalter schon mal einen oder mehrere Sonnenbrände hatte.
„Sonnenbrände in der Kindheit sind der größte Risikofaktor, später an Hautkrebs zu erkranken", warnt Professor Günter Schlimok, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V. Nach Aussagen des Robert Koch Instituts erkrankten 2012 in Deutschland etwa 20.800 Personen am schwarzen Hautkrebs, dem sogenannten malignen Melanom, davon rund 3.300 in Bayern. Seit den 80er Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen bei Männern und Frauen mehr als verdreifacht und auch für 2016 wird ein Anstieg der Neuerkrankungen prognostiziert.
"Sonnenschutz sollte so selbstverständlich werden wie tägliches Zähneputzen. Nur wenn wir unsere Kinder von klein auf vor intensiver Sonnenstrahlung schützen, können wir die Zahl der Hautkrebserkrankungen langfristig senken“, betont Professor Günter Schlimok. Damit sich Eltern und Erzieher der Gefahr bewusst werden, die von ungeschützten Sonnenbädern im Kindesalter ausgeht, startet die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. pünktlich zum Frühlingsanfang am 20. März wieder mit der Präventionsaktion „SunPass – gesunder Sonnenspaß für Kinder“ in bayerischen Kindergärten. Das Projekt wurde 2012 von der ESCF ins Leben gerufen, um Kindergärten im richtigen Umgang mit der Sonne zu schulen. Seitdem haben die16 Landeskrebsgesellschaften bundesweit gemeinsam mehr als 250 Kindergärten ausgezeichnet.
In den SunPass-Kindergärten lernen Kinder spielerisch, sich wirksam mit Sonnencremes, Kopfbedeckung und entsprechender Kleidung vor zu viel Sonne zu schützen. Erziehern und Eltern wird in Infoabenden bewusst gemacht, wie wichtig der richtige Umgang mit der Sonne ist. Die ausgezeichneten Kindergärten bieten genügend Schattenplätze oder Sonnensegel als Schutz vor der Mittagssonne. Gemeinsam mit den Erziehern und regionalen Kooperationspartnern überprüft die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. regelmäßig, ob die Sonnenschutzvereinbarung eingehalten wurde, um die Qualität des Sonnenschutzes langfristig zu sichern. Weitere Infos unter: www.bayerische-krebsgesellschaft.de
Fakten zum Hautkrebs
Etwa 20.800 Menschen erkrankten 2012 in Deutschland am schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom).1 Wichtigster Risikofaktor ist eine zeitweilig stark erhöhte natürliche oder künstliche UV-Strahlung durch Sonne oder Solarien, insbesondere in der Kindheit und Jugend. Die Empfindlichkeit gegenüber der UV-Strahlung hängt stark vom Hauttyp ab, hellhäutigere Menschen tragen ein höheres Risiko. Das maligne Melanom entsteht durch eine Entartung der pigmentbildenden Zellen der Haut, der so genannten Melanozyten.2 Sehr viel häufiger (aber meist weniger schwerwiegend im Verlauf) sind Hautkrebsarten wie Basaliome oder Plattenepithelkarzinome, die sich aus anderen Hautzelltypen entwickeln. Beide Krebsarten treten bevorzugt an Körperregionen auf, die dem Licht ausgesetzt sind. Für ihre Entstehung ist die Summe der UV-Belastung aus natürlicher und künstlicher Strahlung entscheidend. Im Jahr 2012 wurden rund 206.500 nicht-melanotische Hautkrebsformen registriert. Hautkrebs ist nahezu zu 100 Prozent heilbar, wenn er früh erkannt wird. Seit dem 1. Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening, das bei entsprechend qualifizierten Haus- und Hautärzten erfolgt.
Quellen:
1 “Krebs in Deutschland 2011/2012“ 10. Ausgabe 2015, Eine gemeinsame Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V.
2 Gandini S et al. 2011. Prog Biophys Mol Biol 107:362-366.
Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. hilft seit 1925 Menschen mit Krebs und deren Angehörigen bei der Bewältigung der Krankheit. In 13 Krebsberatungsstellen und deren Außensprechstunden sowie 4 Psychoonkologischen Diensten (PODs) beraten qualifizierte Mitarbeiter Ratsuchende und begleiten sie in allen psychischen und sozialen Fragen – kompetent, vertraulich und kostenfrei. Vorträge und Kurse sowie medizinische Fragestunden ergänzen unser umfassendes Angebot. Unsere rund 200 ehrenamtlich tätigen Selbsthilfegruppen, die wir bei ihrer Arbeit professionell unterstützen, leisten in ganz Bayern unschätzbare Hilfestellung: von Betroffenen für Betroffene - direkt vor Ort. Darüber hinaus engagieren wir uns in der Versorgungsforschung, der Fortbildung von onkologischen Fach- und Pflegekräften, der Krebsfrüherkennung und beraten politische Gremien. Die Bayerische Krebsgesellschaft finanziert ihre Arbeit durch öffentliche Gelder und Spenden.
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Über die Landeskrebsgesellschaften
Die 16 Landeskrebsgesellschaften leisten wichtige Arbeit vor Ort – nah am Patienten, den Angehörigen und den regionalen Strukturen (Patientenversorgung/Politik). Eine Hauptaufgabe der Landeskrebsgesellschaften ist die psychosoziale Hilfe und Beratung in den 128 Beratungsstellen. Hier wurden allein im Jahr 2015 mehr als 61.000 Beratungen durchgeführt. Darüber hinaus initiieren die Landeskrebsgesellschaften Projekte zum Thema Krebs, zur Prävention und Früherkennung, organisieren über 300 Kurse und 1.000 Veranstaltungen jährlich und geben Informationsmaterial heraus. IN den Regionen unterstützen sie die Arbeit der Selbsthilfegruppen. Sie fördern regionale Forschungsprojekte, bieten Fort- und Weiterbildung an und kooperieren mit Einrichtungen der onkologischen Versorgung und anderen relevanten Partnern der Region und des Landes. Nicht zuletzt übernehmen sie die Interessenvertretung gegenüber kommunalen und Landeseinrichtungen. Die 16 Landeskrebsgesellschaften sind in der Sektion A der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. organisiert.