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Baden-Württemberg
Heimplätze: Dramatischer Notstand droht
„Neben einem überproportional wachsenden Bedarf an Heimplätzen aufgrund der demografischen Entwicklung, droht paradoxerweise der größte Platzabbau in der Geschichte des Landes.“
Ursache ist die Landesheimbauverordnung, die von den Bestandseinrichtungen ab 2019 umgesetzt werden soll. Sie sieht neben dem Einzelzimmergebot eine Reihe von Anforderungen an die Größe und die Breite von Zimmern, Wohngruppengröße u.a. vor, die ein erheblicher Teil der bestehenden Einrichtungen nicht erfüllen kann. Dadurch droht ein massiver Platzabbau. Allein durch das Doppelzimmerverbot könnten rund 17.000 Plätze wegfallen. Hinzu kommen - in erheblichem Maße - weitere Plätze, die aufgrund anderer Anforderungen der Landesheimbauverordnung nicht mehr genutzt werden dürfen.
Der bpa fordert deshalb eine deutliche Verlängerung der allgemeinen Übergangsfrist der Landesheimbauverordnung sowie - wo immer möglich - umfassende Befreiungen bestehender Einrichtungen durch die Heimaufsicht. „Wenn jetzt der Ernst der Lage nicht erkannt wird, werden bereits in vier Jahren zig-tausende Heimplätze in Baden-Württemberg fehlen“, so Kraft. „Wir fordern Politik und Verwaltung eindringlich auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und umgehend gegenzusteuern!“
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast 1.000 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.