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  • von Steffen Heimbürge

Thüringische Krebsgesellschaft e.V.

TKG übernimmt Leitsätze zur Qualitätssicherung

© Rödi / pixelio.de

Die Thüringische Krebsgesellschaft e.V. übernimmt die „Zehn Leitsätze der Landeskrebsgesellschaften zur Krebsberatung“, gemeinsam entwickelt und verabschiedet von der Deutschen Krebsgesellschaft und ihren 16 Landeskrebsgesellschaften.

Damit verpflichtet sie sich zur Einhaltung qualitätsgesicherter Maßstäbe für die ambulante psychoonkologische Beratung von Krebspatienten. Die Leitsätze garantieren eine bundesweite, qualitativ hochwertige und strukturierte psychoonkologische Beratung von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Voraussetzung dafür ist, dass die Beratung von ausgebildeten Fachkräften aus der Sozialpädagogik, Psychologie oder Medizin mit einer psychoonkologischen Zusatzausbildung durchgeführt wird.

Patienten, die sich an eine der Krebsberatungsstellen der Thüringischen Krebsgesellschaft e.V. wenden, können darauf vertrauen, dass sie umfassend und kompetent beraten werden. Ihre individuellen Bedürfnisse, Fragen und Belastungen stehen im Mittelpunkt der vertraulichen und kostenfreien Beratung.

Krebskranke erhalten professionelle Hilfe in allen Phasen des Krankheitsverlaufs. Sie bekommen je nach Bedarf Informationen, um die Krankheit besser verarbeiten und selbstbestimmt an Entscheidungsprozessen teilnehmen zu können. Betroffene erhalten Unterstützung, um mit der psychischen Belastungen durch die Krankheit besser umgehen zu können und erfahren, wo sie im Gesundheits- und Sozialsystem weitere Hilfe finden.

Die 16 Landeskrebsgesellschaften der Deutschen Krebsgesellschaft sehen in der ambulanten psychoonkologischen Beratung die wichtigste Aufgabe ihrer derzeit 72 Krebsberatungsstellen in Deutschland. Sie sind fest eingebunden in die wissenschaftliche Arbeit der Deutschen Krebsgesellschaft. Durch ihre Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Wissenschaftlern und gesundheitspolitischen Einrichtungen im eigenen Bundesland verfügen sie über langjährige Erfahrung und Expertenwissen, das für eine qualitativ hochwertige Beratung notwendig ist. Um eine bundesweit einheitliche Qualität der Beratung zu garantieren, haben die 16 Landeskrebsgesellschaften gemeinsame Kriterien für die Krebsberatung entwickelt, die in die 10 Leitsätze eingeflossen sind.

Die 10 Leitsätze garantieren eine bundesweite, qualitativ hochwertige und strukturierte psychoonkologische Beratung von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Sie besagen im Detail:

  1. Die Beratung gibt Patienten und Angehörigen Informationen zur Krankheit, Orientierung im Gesundheits- und Sozialsystem und Unterstützung bei psychischen und sozialen Problemen.
  2. Die Beratung unterstützt in allen Phasen des Krankheitsverlaufes.
  3. Die Beratung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen, Fragen und Belastungen jedes Einzelnen; sie ist vertraulich und unabhängig.
  4. Die Beratung ist kostenlos und leicht und zuverlässig erreichbar.
  5. Die Beratung wendet sich an Krebskranke und Angehörige sowie an Selbsthilfegruppen, professionelle Helfer und Interessierte.
  6. Die Beratung geschieht durch Fachkräfte aus Sozialpädagogik, Psychologie und Medizin mit zusätzlicher psychoonkologischer Qualifikation.
  7. Die Beratung erfolgt durch persönliche und telefonische Gespräche oder auch schriftlich. Ergänzend kommen Gruppenangebote, Vortragsveranstaltungen und Informationsmaterialien hinzu.
  8. Die Beratung umfasst die Aufklärung der Öffentlichkeit über das Thema Krebs – besonders zu Prävention und Früherkennung.
  9. Die Beratung ist eng mit allen anderen Einrichtungen des Gesundheits und Sozialwesens und den Selbsthilfegruppen verknüpft.
  10. Die Beratung arbeitet qualitätsgesichert und orientiert sich an den Leitlinien der psychoonkologischen Fachgesellschaften.

In Deutschland leben derzeit ca. 1,4 Mio. Menschen mit einer Krebserkrankung. Jährlich kommen etwa 450.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Heilungschancen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, so dass heute viele Krebspatienten länger mit ihrer Erkrankung leben.

Doch Krebs ist eine Krankheit, die auf dramatische Weise in das Leben der Betroffenen eingreift. Sie stellt die Lebensplanung in Frage und beeinflusst nicht nur die psychische und körperliche Gesundheit, sondern auch die familiäre, soziale und finanzielle Lebenssituation.

Nicht alle Erkrankten schaffen es aus eigener Kraft aus dieser existenziellen Krise heraus. Etwa 30 Prozent der Betroffenen entwickeln im Laufe der Erkrankung behandlungsbedürftige psychische Störungen. Gerade sie brauchen professionelle Hilfe durch Psychoonkologen, um die Krankheit besser bewältigen und das Erlebte verarbeiten zu können.

Viele dieser psychosozialen Hilfen für Krebspatienten sind im deutschen Gesundheitssystem nicht finanziert. Genau hier setzt die gemeinnützige Arbeit der 16 Landeskrebsgesellschaften der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) an. Sie bieten in bundesweit 72 Psychosozialen Krebsberatungsstellen kostenlose psychoonkologische Beratung an und schließen damit eine Lücke in der Versorgung von Krebspatienten in Deutschland.

 

Pressemitteilung der Thüringischen Krebsgesellschaft e.V.
Frau Brigitte Möhler
, Geschäftsführerin
, Geschäftsstelle der Thüringischen Krebsgesellschaft e.V., 
Tel.: 0 36 41 - 33 69 86 e
Mail: moehler@thueringische-krebsgesellschaft.de
13.12.2011
06.03.2024, 15:44 | vst
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