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  • von Thomas Heckmann

Berliner Krebsgesellschaft e.V.

Welchen Beratungsbedarf haben Angehörige?

Melancholie. © Foto: dagmar zechel / pixelio.de
Melancholie. © Foto: dagmar zechel / pixelio.de

Die Diagnose Krebs verändert nicht nur das Leben des Patienten. Die Erkrankung trifft auch die Angehörigen als schwerer, unvorhergesehener Schicksalsschlag. Dementsprechend sind auch Angehörige oft stark bis sehr stark belastet und haben einen hohen Bedarf an psychosozialer Beratung.

Wie eine aktuelle Studie unter Leitung von Dr. Ute Goerling vom Charité Comprehensive Cancer Center zeigt, sind immerhin 42 Prozent der Menschen, die sich an die Beratungsstelle der Berliner Krebsgesellschaft wenden, Angehörige. Meist sind es Partner oder Verwandte, manchmal auch enge Freunde.

Dr. Goerling und ihr Team ihr psychoonkologisches Team hatten das Beratungsangebot der Berliner Krebsgesellschaft ausgewertet, um herauszufinden, nach welchen Informationen die Menschen suchen, wie stark sie belastet sind und inwieweit eine Beratung im ambulanten Bereich die psychische Belastung vermindern kann. Die Angehörigenstudie folgte einer Studie mit Patienten, in der untersucht wurde, wie sich die ambulante psychoonkologische Beratung auf das psychische Befinden der Patienten auswirkt.

Insgesamt zeigten die Erhebungen, dass die psychosozialen Belastungen von Angehörigen ähnlich hoch sind wie die der Patienten. Das betrifft etwa Alltagseinschränkungen, psychosomatische Beschwerden oder soziale Belastungen wie die finanzielle und berufliche Situation. Einen deutlichen Unterschied gab es indes bei der Angst. Bei Angehörigen waren die Ängste noch ausgeprägter als bei Patienten.

Wie die Studie weiter zeigte, haben die meisten Ratsuchenden ganz konkrete Fragestellungen, wobei familiäre oder partnerschaftliche Probleme bei Angehörigen am häufigsten sind. Viele haben auch medizinische oder sozialrechtliche Fragen. Bei den Patienten dagegen stehen medizinische Fragen an erster Stelle, gefolgt von Fragen zur Krankheitsverarbeitung und zum Sozialrecht. In den Beratungen werden jedoch noch sehr viel mehr Inhalte thematisiert. Das Spektrum reicht von ganz praktischen Dingen bis hin zu existenziellen Fragen wie Sterben und Tod.

Da die meisten Angehörigen im Untersuchungszeitraum nur einmal die Beratung in Anspruch genommen haben, konnten die Wissenschaftler bislang keine Aussage über die Wirksamkeit der Beratung treffen. Sie planen aber eine Fortsetzung der Studie, um genau diese Frage wissenschaftlich beantworten zu können. Insgesamt bewerteten die befragten Patienten wie auch die Angehörigen die schnelle Terminvergabe und die gute Erreichbarkeit der Berliner Krebsgesellschaft als sehr positiv.

 

Pressemitteilung der Berliner Krebsgesellschaft e.V.
Maren Müller, Berliner Krebsgesellschaft e.V., Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin, Tel.: 030 - 280 41 955, Fax: 030 - 282 41 36, presse@berliner-krebsgesellschaft.de
12.08.2013
05.10.2024, 20:52 | vth

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